Sonntag, 30. Dezember 2012

Cheesecake...geht immer, auch zum Jahresende.

Mal wieder ein echt gelungener Cheesecake.
In der Weihnachtszeit bleiben ja oft Unmengen Plätzchen übrig, die man mit weicher Butter wunderbar zu einem Bröselboden verarbeiten kann. Ich mach das immer nach Gefühl, klappt immer. Einfach soviel Butter zugeben, bis sich mit den Krümeln ein Teig formen lässt. Auch Pralinen dürfen noch mit in den Teig. Selbstverständlich NICHT die grossartigen Pralinen von Sandra, die einfach nur himmlisch sind. Sondern, die anderen....gekauften, die man einfach nicht essen möchte. Ab damit in den Bröselboden.
Dann eine Springform fetten und den Boden mit dem Teig auskleiden.
Meine Füllung mach ich immer angelehnt an ein Rezept von Cynthia Barcomi. Sie ist eine Verfechterin von grammgenauen Angaben und absoluter Einhaltung der Vorgaben.....ich nicht.
Wir passen trotzdem zusammen ;-)

600 Gramm Frischkäse und
250 Gramm Quark mit
300 Gramm Zucker,
30 Gramm Stärke,
3 Eiern,
etwas Vanillemark,
einen EL Rum und
175ml Sahne 
verrühren.

Auf den vorbereiteten Boden geben und ca. 1Stunde bei 180°C im vorgeheizten Ofen backen.Ich habe diesmal zwei kleinere Kuchen gebacken, weil ich einen davon zu einem Geburtstagskaffee mitnehmen möchte.

Köstlich! Unbedingt das erste Stück lauwarm essen!


Und mit diesem Kuchen schliesse ich das Jahr 2012 ab, ich bedanke mich bei Euch als Leser und Kommentatoren, für Geschenke aus Euren Küchen, die mich wahnsinnig gefreut haben....ich hatte viel Spass mit Euch, und mit meinem Blog. Und, ein Novum, ich habe keine Vorsätze fürs neue Jahr....vielleicht fallen mir heute im Laufe des Tages noch welche ein. Oder Ihr schickt mir Eure?!

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Griessklösschen

Es gibt Essen, das sich direkt in die Seele schmuggelt und dort wahre Wunder bewirkt. Meistens werden einem solche Mahlzeiten von den Mamas gekocht. Bei mir waren das: Germknödel, Schaschlik, Reis mit Erbsen und Möhren (UNBEDINGT aus der Dose) und Käse, und süsse Griesklösschen.
Wenn ich also mal wieder durch die Führerscheinprüfung(sic) gefallen war oder Liebeskummer hatte, gabs wundersamerweise eins dieser Gerichte und schon wars nicht mehr gaaaanz soooo schlimm.
Letzte Woche hatte ich eine körperlich und seelisch sehr anstrengende Woche, die einer dringenden Therapie via Kindheitsessen bedurfte.
Es mussten Griessklösschen sein.
Dazu werden
500 Gramm Magerquark mit
100 Gramm geschmolzener Butter,
125 Gramm  Gries,
2 EL Zucker
4 Eiern und
einer Prise Salz vermischen.
Diese Masse 10 Minuten stehen lassen, währenddessen einen Topf Wasser aufsetzen und kochen lassen. Runterschalten.
Aus der Masse mit zwei Esslöffeln Nocken formen und ins Wasser gleiten lassen. Ca. 10 Minuten simmern lassen.
Mit einem Seiher herausheben und mit etwas flüssiger Butter und Zimtzucker servieren.






Hilft gegen Kummer. Versprochen. Und schmeckt auch ohne Kummer. Auch versprochen.

Freitag, 21. Dezember 2012

Früchtegewürzbrot

Kulinarischer Adventskalender 2012 - Türchen 21Sind noch alle da? Ist die Welt noch an Ihrem angestammten Platz? Prima! Dann haben wir die Maya wohl irgendwie missverstanden:-)
Die fleissige Zorra organisiert zum achten Mal ihren Weihnachtskalender im Kochtopf. Und zu allem Überfluss überschüttet sie uns auch noch mit "Gschänkli".
Mitmachen darf jeder, vorbeischauen lohnt sich also!
Ich werde dieses Jahr ein bei uns seit vielen Jahren beliebtes Früchtebrot beisteuern.
Es ist lange haltbar, lässt sich wunderbar verschenken und schmeckt köstlich.
Und allzuviel Aufwand bedarf es auch nicht.


Es gibt zig Varianten von Früchtebrot, vor allem das Birnenbrot ist im Allgäu sehr beliebt, es ist ein lang haltbares Brot mit Trockenfrüchten und Nüssen. Die Dörr-Birnen im Birnenbrot heißen Kletzen oder Hutzeln, je nach Region. Je nach Reichtum der Familie waren auch exotischere Trockenfrüchte im Brot, wie Feigen und Datteln.
Früher war es Tradition, dass arme Leute bei reichen Bauern zur Adventszeit Weihnachtslieder vorgetragen haben, um ein Stück Früchtebrot zu "ersingen". Darum nannte man das Stück Brot dann "Singate". Diese Tradition ist ausgestorben.
Dennoch ist auch heute ein gutes Birnen-oder Früchtebrot noch ziemlich teuer.
Häufig wird der Früchteteig in einen dünnen Hefeteig eingeschlagen, damit die Früchte nicht verbrennen.
Bei mir nicht, denn ich verwende keine knochentrockenen Hutzeln, sondern getrocknete Birnen, die ich beim Türken auf dem Markt kaufe.
Zudem wird mein Teig gekocht, bevor er gebacken wird.
Und dass ich's mir immer einfach mache, hat sich inzwischen wohl rumgesprochen ;-)
600 Gramm Trockenfrüchte, bei mir 200 Gramm Birnen, 200 Gramm Feigen, je 100 Gramm Kirschen und Datteln (Ihr könnt die Früchte kleinschneiden, ich mache das nicht, weil 1.zu faul, 2.mag ich den Anschnitt der ganzen Früchte im Brot)
120 Gramm Mandeln,
100 Gramm brauner Zucker,
1TL Natron,
1 EL Zimt,
etwas gemahlene Nelke,
nach Belieben etwas Vanillenmark mit einem Viertelliter Wasser in einen Topf geben und 10 Minuten kochen.
Aus dem Topf in eine Rührschüssel geben.Abkühlen lassen.
2EL Rum unterrühren.
Anschliessend 2 Eier unterrühren, dann
250 Gramm Mehl, mit 2 TL Backpulver vermischt, zugeben und verühren, bis keine Mehlnester mehr zu sehen sind. In eine gefettete Kastenform geben und Hagelzucker aufstreuen.
In den auf 180°C heissen Ofen geben. Auf der unteren Schiene ca. 45 Minuten bis eine Stunde backen.
Passt dabei auf die Oberfläche auf! Das Brot wird schnell zu dunkel, dann mit Alufolie abdecken.
Mit der Stäbchenprobe auf Nummer Sicher gehen. Die Oberfläche darf aber schon ein bisschen rösch werden, das schadet dem Brot nicht.
Abkühlen lassen......Quatsch, warm anschneiden und Pflaumenmus draufstreichen!


Das Brot hält lange, sehr lange frisch. Ich habe es in der Brotschublade bloss locker in ein Leintuch eingeschlagen. 2-4 Wochen (je nach Wärme in der Küche) hält es so sehr gut. Und schmeckt hervorragend!
Ich habe auch schon einen frischen Boskop Apfel in den Teig gerieben, ich habe schon Haselnüsse und auch schon Pistazien verwendet, mit den Gewürzen experimentiert....auch ein paar Esslöffel Kakao , unters Mehl gemischt sind prima.
Ich verschenke auch gerne kleinere Exemplare zu Weihnachten.
Und nun wünsche ich Euch allen frohe Weihnachten, nicht sooooooviel essen, nicht allzuviel, aber liebevoll schenken, ein bisschen an andere denken, ein bisschen besinnlich sein. Ich hoffe, jeder von Euch hat seine Lieben an Heiligabend um sich, das ist das Wichtigste!

Falls die Welt heute nicht doch noch untergehen sollte, habt Ihr ja noch das ganze Wochenende, um Euch für die Feiertage ein Früchtebrot mit Gewürzen zu backen ;-)

Montag, 17. Dezember 2012

Hilfe aus der Kälte

Momentan herrscht nicht nur hier im Blog etwas Flaute, sondern auch in meiner Küche.
Im Geschäft brummts gerade derart, dass ich abends kaum mehr zum kochen komme.
Abhilfe schafft mein bereits im November angelegter Tiefkühlvorrat. Truhe auf, und Tomaten-,oder Bolognesesosse lachen mich an, und da liegt noch ein geviertelter Zopf, der mich am Nachmittag mit Marmelade beglückt.
Nudeln aufsetzen und Marmeladeglas aufdrehen spielt sich noch im Rahmen des mir Möglichen ab ;-) Friert Ihr gern ein? Wenn ja, was alles? Findet Ihr manchmal unbeschriftetes, undefinierbares? Ich habe beim Umzug meiner Eltern 1992 eine Hirschkeule aus den frühen Achtzigern gefunden :-) Nein, die wurde nicht gegessen.



So, jetzt muss ich aber wieder.....noch 5 Arbeitstage, dann hat der Spuk ein Ende ;-)

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Schon wieder Esterhazy?

Heute mal ein Shorty, ich bin leider im Vorweihnachtsstress gefangen.......
Als: Ja, schon wieder Esterhazy, sozusagen ein update.
Weil er so zubereitet echt lecker schmeckte.
Ich habe lediglich zwei Böden nach diesem Rezept gebacken, und 50 Gramm Zucker weniger genommen.
Die Buttercreme aus 150 Gramm Butter, 150 Gramm Frischkäse und 100 Gramm Puderzucker gemacht.
Keine Gussglasur dazu.
Einfach mit der Creme zusammensetzen und aussen ebenfalls mit der Creme versehen.
Kühl stellen.
Ich bin jetzt mit Esterhazy wieder ausgesöhnt, nachdem er mich jüngst so geärgert hat
;-)

Gabs für den Freund der Tochter zum Geburtstag.

Montag, 10. Dezember 2012

Neues von der Hefe

Zorra hat mich auf ein Video aufmerksam gemacht, in dem ein schweizer Bäcker Hefezopf erklärt. Er weist darauf hin, dass man die Butter ganz zum Schluss hinzufügen soll, damit sich alle anderen Zutaten erst gut verbinden können, und das Fett die Hefe nicht am gehen hindert.
Ich habe das mit den Hefeschneckle ausprobiert, und siehe da:
Köstlich! Fluffig, weich, flaumig.
Nie mehr werde ich Hefeteig anders zubereiten!


Bitte probiert das mal aus, egal ob Zopf, Buchteln oder Hefeschnecken.
Vielleicht hat Zorra auch den Link nochmal parat? Ich kann ihn nicht mehr finden.....

Freitag, 7. Dezember 2012

Toms Corner: Mut zur Lücke!

Männer und Frauen, es ist passiert ! Ja – ich hab´s getan...ich hab gebacken !
Das kann ich eigentlich gar nicht, aber was soll´s, singen kann ich ja auch nicht und tu es trotzdem (...nur unter der Dusche und im Auto ! )
Nussecken sollten es werden und weil Weihnachten vor der Tür steht, gab´s Nusssterne !
( schreibt man das wirklich mit 3 s ? )



Ich blätterte also in dem dicken Rezepteordner, in dem die Backrezepte etwas verwaist, ganz hinten abgeheftet sind. Dennoch fand ich ein, meinen Fähigkeiten am Backofen entsprechendes Rezept .
Easy peasy dachte ich und bereitete schnell den Teig zu. Von erfahrener Seite, erhielt ich den Tipp, den Teig vor dem Ausrollen, kalt zu stellen.....
Ach was, dachte ich, schwang das Nudelholz, rollte über......ok, besser doch ne Weile in den Kühlschrank. Vorher die Teigreste vom Nudelholz kratzen, sonst reicht die Menge nicht....
Merke : Teig muss kühlen !
Danach rollt ihr die Teigkugel auf einem Backblech aus.



ACHTUNG ! Profitipp :....legt Backpapier drunter ! :-)
Ich habe dann natürlich nicht 4 Esslöffel Aprokosenmarmelade drauf verstrichen, sondern 6, denn wo nix rein kommt, kommt auch nix raus !
So, jetzt wird’s interessant :
Aus Zucker, Butter, Wasser, gemahlenen und gehackten Nüssen ( ne Handvoll Erdnüsse sind auch noch fein ), bereitet man eine brodelnde Masse zu...einmal aufkochen lassen !
Passt bloss auf, daß nix auf euer Ceranfeld tropft !
Diesen süßen Brei, verteilt ihr ebenfalls auf dem Teig und schiebt die ganze Chose für ne gute halbe Stunde, bei 175° in den Ofen.



Danach...warten ! Abkühlen lassen – und das ist so ein Punkt, der mich beim Backen wahnsinnig macht ! Ich kann stundenlang vor einem Schmorbraten sitzen und mich am Duft erfreuen, aber auf nen Kuchen oder Keks warten ? Da hörts doch auf !
Muss aber sein, denn ich wollte Sterne aus dem Teig ausstechen und das geht nur, wenn er erkaltet ist.
Während der Wartezeit könnt ihr schon ein wenig, nee, viel ! Schokolade langsam zum schmelzen bringen.
In diese taucht ihr dann die Sternspitzen ein, verbrennt euch die Finger und versaut den ganzen Herd und die Arbeitsfläche.
Was dann kommt ? Logo ! Warten...bis die Schokolade ausgekühlt ist. Ihr könnt in dieser Zeit an den Ausstechresten naschen – greift zu, es gibt reichich !
Als dann endlich die Nusssterne vor mir lagen und funkelten, sagte ich zu mir :“ war doch halb so wild“, schmierte mir ein Brot mit Blutwurst und ließ mir ein kühles Bier schmecken.
Nächstes Jahr Weihnachten, backe ich wieder....vorher glaube ich eher nicht...:-)
Ich wünsche Euch eine wunderbare Adventszeit und fröhliche Weihnachten
 
Euer Tom.




Rezeptur :
Teig
300 g Mehl
1 gestr. TL Backpulver
130 g Zucker
2 P Vanillezucker
2 Eier
130 g Margarine
Belag
200 g Butter
200 g Zucker
2 P Vanillezucker
4 EL Wasser
200 g gemahlene Haselnüsse
200 g gehackte Haselnüsse


Mittwoch, 5. Dezember 2012

Remoulade

Selbstgemachte Remoulade ist grossartig.
Und einfach gemacht, wenn man einen Zauberstab besitzt. Ich kann nicht beurteilen, ob es mit jedem Rührstab funktioniert.
Ich liebe Remoulade zum Fleisch, zu Kartoffeln, oder einfach auf Brot. In der Weihnachtszeit finde ich es eine praktische Alternative zum Braten oder zum Fleischfondue....statt aufwändiger Sossen.
Das Rezept ist mal wieder Pi mal Daumen. Traut Euch, das klappt auch ohne Mengenangaben.
500 Gramm Quark,
ca. 150ml Öl (geschmacksneutral, Olivenöl finde ich in dem Fall nicht lecker)
ein Schuss Zitrone,
ein Schuss Essig,
etwas Senf,
ein Eiweiss,
etwas Salz und Pfeffer.
Das Ganze nun mit dem Rührstab und der flachen Schlagscheibe "hochziehen".
Dann Essiggurken und ein hartgekochtes Ei klein würfeln und unterrühren. Zwiebellauch schmeckt darin fein, Schnittlauch auch.
Auch das rohe Eigelb könnt Ihr dazugeben, wenn Ihr die Remoulade am gleichen Tag verbraucht. Ohne Das Eigelb hält sie im Kühlschrank ein paar Tage.
Auch Knoblauch ist darin natürlich lecker, vor allem zu Kartoffeln....kommt für mich als Kosmetikerin allerdings nur am Wochenende in Frage ;-)







So kann man den Fettgehalt seiner "Mayo" selbst bestimmen, um hernach einen Nachtisch mehr zu essen ;-)

Dienstag, 4. Dezember 2012

Geschenke

Ich hab was zu verschenken!
45 Blogger und lauter Siegerrezepte vereint in einem Buch, von Braun gesponsort, von Zorra organisiert.
Es sind wirklich fantastische Rezepte zusammengekommen!
Ich verschenke 3 dieser Bücher, und ich lade auch ganz herzlich meine nichtbloggenden Lesern ein, sich zu melden. Hinterlasst einfach einen Kommentar hier, oder bei mir auf Facebook, warum Ihr das Buch haben möchtet.


Ich freu mich darauf, Euch die kleinen Schätze schicken zu dürfen!
PS: Bitte habt Verständnis, dass ich nur innnerhalb Europas versende. 

Samstag, 1. Dezember 2012

Neues Lieblingsessen

Vertragt Ihr ein schlechtes Bild, wenn ich Euch SCHWÖRE, dass das Essen eine Offenbarung ist?
Ich danke Carlo, der mir das serviert und mir verraten hat, wie ers zubereitet hat.
Broccoli-Pürree! Ein Traum!!
Mit Ziegenkäse.
Broccoli in Röschen teilen und in Salzwasser garen. Abgiessen, etwas Kochwasser zurückbehalten.
Der Broccoli, das Kochwasser, etwas geriebenen Parmesan, ein grosser Schluck Olivenöl und ein bisschen Salz werden jetzt püriert. Ich habe das mit meinem Thermomix gemacht.
Ein guter Freund hat mir einen wunderbaren Ziegenbrie geschenkt, den ich in Scheiben geschnitten und paniert habe (mit Panko, logo ;-) ).
Anschliessend in Butterschmalz ausbraten und auf dem Broccoli Pürree anrichten. Etwas Agavensüsse auf den Ziegenkäse träufeln.
Und dann REINLEGEN! Das schmeckt wirklich sensationell gut.
Ok....dann halt noch ein Foto:






Tja.....bei Carlo im "pane e vino" sah das alles wesentlich schöner aus....meins ist schon fast ein Fall für "ugly food"..... :-D


Dienstag, 27. November 2012

Lebkuchen reloaded

Diese Lebkuchen aus Zorras Adventskalender von 2011 sind einfach ein Knaller. Ich finde die Zubereitung fix, sie machen was her, sind gut halt-und somit verschenkbar, und einfach köstlich.
Ich habe sie diesesmal ein bisschen abgewandelt, und diese Kombination ist mein Favorit.
Die Vorgehensweise findet Ihr hier, die diesjährigen Mengenangaben lauten wie folgt:
500 Gramm Trockenobst, bestehend aus: Aprikosen, Datteln, Feigen und Ananas (vom Türken auf dem Markt, herrlich saure Komponente), klein gehackt.
400 Gramm Mandeln gehackt, aber nicht zu grob,
300 Gramm Haselnüsse gemahlen,
200 Gramm Kokosnuss,
25 Gramm Speisestärke,
500 Gramm brauner Zucker, (im Originalrezept 750Gramm),
200 Gramm gehackte Schokolade,
Zimt, Nelken, Vanille,
9 Eier
und zusätzlich 2 EL Rum, in dem Vanillestangen eingelegt wurden (Danke für diese Anregung, Barbara, ich liebe es!)
Alles andere bleibt gleich wie beim Originalrezept.
Wir essen immer gleich ein paar unglasierte Lebkuchen, und dann mach ich halbe/halbe. Schoko und Guss.
Jedes Jahr ein Renner.








Die mit Guss bekommt mein geliebter Bruder, deshalb sind die schon in Cellophan gehüllt ;-)

Freitag, 23. November 2012

Papaya Salat oder wie ich meine Freundin zum Grinsen bringe


Meine Freundin K. mags asiatisch und chön charf.
Und bei Papaya Salat grinst sie im Kreis, zieht sich die Schüssel unters Kinn und schaufelt ...äh... gabelt damenhaft bis der Schüsselboden zu sehen ist.
Ich habe ihn ihr in zwei Varianten zubereitet, einmal mit Fenchel, einmal mit Zucchini und Basilikum (normaler Basilikum, habe keinen asiatischen bekommen).
Papaya halbieren und würfeln, Fenchel hobeln, das hübsche Grün zum dekorieren aufheben.
Für Variante zwei die Zucchini halbieren, entkernen und in Scheiben schneiden.
Für das Dressing nehme ich Sojasoße, Reisessig, Fischsoße(würgwürgdoppelwürg), braunen Zucker, Rosa Pfeffer,gemahlen und eine Chili, klein geschnitten.Für K. mit Kernen, für normale Esser entkernt. Eine Knoblauchzehe und etwas Ingwer mit der Microplane Reibe hinein. Erdnussöl dazu und schön verrühren. Probieren kommt für mich nicht in Frage, wegen der Fischsoße. Wird schon passen :-) Papaya und Fenchel oder Zucchini oder vielleicht auch Gurke dazugeben, ziehen lassen. Ein paar Stunden schaden nicht.
Der geliebten Busenfreudin ein Lätzchen umbinden, und auf jeden Fall schön viel Wasser für den Nachdurst bereitstellen.
Ihr wollt ein Foto? Gut, ich habe eins. Ein unscharfes von Variante eins. Wegen eines akuten Gier-Anfalls konnten leider keine Fotos mehr gemacht werden....Meine Freundin hat sogar noch das Dressing getrunken.
Es hat offensichtlich geschmeckt.






Dienstag, 20. November 2012

Oeufs en Cocotte

Wenn ich abends total erschöpft und viel zu müde zum "ordentlich" kochen bin, retten mich oft gutes Brot und Eierspeisen.
Besonders Oeufs en Cocotte, also Eier in einer Auflaufform. Solltet Ihr die Möglichkeit haben, Eure Eier auf dem Markt oder beim Nachbarn oder eben dem Eierdealer des Vertrauens kaufen zu können, dann tut das bitte. Das sind ein paar gut investierte Cents. Legebatterien sind zwar seit 2009 in Deutschland verboten, aber artgerecht dürfen viele Hühner leider dennoch nicht leben.
Meine Eier kommen von einer Dame in einem Nachbarort, meine Schwiegermutter holt dort regelmässig Eier für die ganze Familie. Die Hühner laufen tagsüber frei im Hof herum, dürfen scharren und flügelschlagen und in Sand baden.
Und das Ergebnis sind wunderbare Eier.
Zwei davon pro Person wandern in je eine gefettete Cocotte, darauf gebe ich einen Klacks Sahne. Bisschen salzen. Dann stelle ich die Cocotten in eine grosse Auflaufform und giesse bis einen Zentimeter unterm Cocottenrand mit kochend heissem Wasser auf.
In den auf 180°C heissen Ofen, für 15 Minuten. In meinem Ofen, Ihr müsst für Euch probieren, wie Ihr es mögt. Ich mag das Weisse gern fest und das Gelbe schön weich.







Brot dazu....lecker!

Samstag, 17. November 2012

Pain sans epice

Lasst Euch gesagt sein, dass der November in der Türkei herrlich sein kann. Mein Mann und ich waren ein paar Tage dort, es war einfach nur erholsam.
Und gut gegessen haben wir auch. Sehr fein war eine Entdeckung meines Mannes am Brot Buffet.
Eine Art Früchtebrot, das wunderbar zu Käse geschmeckt hat.



Schnell war der arabische Chefkoch Mohamed El Banna gefunden, der mir bereitwillig Auskunft über das Brot gab. Allerdings im Abendtrubel zwischen Tür und Angel, ich hatte da definitiv einen Fehler bei der Mehlmenge notiert, nämlich 650ml Wasser auf 2Kilo Mehl. Kann nicht funktionieren. Es müssen 650ml auf 1 Kilo sein.
Das Rezept ist denkbar einfach:
500 Gramm dunkles Mehl (ich habe Dinkel im Thermomix gemahlen),
500 Gramm weisses Mehl,
1TL Salz,
1EL Zucker,
1 Würfel Hefe,
650ml Wasser,
und je 100 Gramm
Haselnüsse,
Walnüsse,
getrocknete Aprikosen,
und getrocknete Feigen.
Die Hefe im lauwarmen Wasser auflösen, und mit allen trockenen, zuvor vermengten Zutaten mischen.
Eine Stunde gehen lassen. Dann in eine Kastenform geben, nochmals eine halbe Stunde gehen lassen.
Mohamed gibt den Teig in den auf 240°C heissen Ofen und reduziert alles 10 Minuten die Hitze um 10°C. 40 Minuten insgesamt. Ich habe das auch so gemacht, und mir ist die Kruste zu hart geworden.
Ich probiers nächstes Mal mit etwas geringerer Hitze.
Und mit mehr Nuss und Frucht.



Nichtsdestotrotz ist das Brot köstlich geworden. Mit Käse und den Gewürz Kumquats von Bonjour Alsace (Sabine....die sind der Hammer!!!) zusammen einfach unschlagbar.
Mohamed, Du kleiner Araber, Shokran Gazillan für das tolle Rezept...und die Versorgung mit Unmengen an Crème brûlée während unseres Aufenthaltes.

Mittwoch, 14. November 2012

S´geit Nudla, Bushi!

Die liebe Bushi hat sich ein wunderbares Blogevent Thema einfallen lassen: Alte Schätzchen. 
Rezepte aus Büchern, die man vielleicht länger nicht beachtet hat, oder Rezepte aus wirklich alten, altmodischen Büchern.
Das Event findet bei meiner lieben Freundin Zorra statt, und da kommen auf jeden Fall wieder tolle Sachen zusammen!
Ich habe ein liebstes Lieblings-altes-Schätzchen. Das Buch heisst:
"D´schwäbisch Kuche" vom Allgäuer Zeitungsverlag in Kempten von 1977. Es ist sogar noch erhältlich.



Das Allgäu gehört zu Schwaben, und die Gerichte daraus bedeuten für mich Heimat und Kindheit.
Häufig spielen Mehl, Milchprodukte, Schmalz und Eier die Hauptrolle.
Ich greife immer mal wieder zu diesem Buch, es ist das älteste, das ich besitze. Meine Mutter hat es mir bei meinem Auszug von Zuhause mitgegeben, es war ihres.
Für Bushi habe ich nun Ziegernudla zubereitet.
Zieger heisst Quark, und den lässt man am Vorabend abtropfen, und zwar 750 Gramm.
Am nächsten Tag vermischt man ihn mit einem Ei, und 200 Gramm Mehl.
Daraus formt man daumendicke Rollen, die man in daumenlange Stücke schneidet.
Diese bäckt man in einer Pfanne portionsweise in Butterschmalz goldbraun aus.
Ich esse die Ziegernudeln gerne mit Zimtzucker, meine Männer essen sie mit Kraut und Speck.
Sie sind einfach und schnell gemacht, Kinder lieben sie, und die Zutaten sind auch noch günstig.


 Einen guten Rat hat das Buch auch noch:

Ond bei allem guete Eassa
derf ba niemols drauf vergeassa
daß ba au an Hearrgott denkt,
der oim  all die Sacha schenkt.
Drum g´heart s´Beata au derzua,
witt it sei wia´d Sau ond Kuah.

Eiser Herr im Himmel doba
mir send do und wend die loba.
Labescht eis met Speis und Drank,
Drum saget mir Dir Lob ond Dank.
Amen 



Blog-Event LXXXII - Alte Schätzchen (Einsendeschluss 15. November 2012)

Dienstag, 13. November 2012

Grosses Lob für kleinen Laden

Wenn Ferien sind, und meine Tochter und ich Zeit haben, gehen wir gerne miteinander einkaufen. Nicht wie sonst im Alltag üblich, mal eben, sondern ausgiebig.
Als wir in ihren Herbstferien bei Rapunzel im Werksverkauf in Legau waren, wollte sie anschliessend noch nach Leutkirch, eine kleine Stadt in Baden-Württemberg. Das ist nur ein paar Kilometer von uns entfernt, aber man kauft dort bereits "Weggle" und keine " Semmel", und statt "Pfiagott" gibts ein "Ade". Meine Tochter wollte in eine bestimmte Traditions-Metzgerei, der Leberkässemmel, äh...Leberkäsweggle wegen, und weil der Kartoffelsalat da so himmlisch schmeckt.
Auf dem Weg dorthin also kamen wir nach Adrazhofen, da kauften wir früher manchmal bei Allgäuland im Werksverkauf ein, aber nicht mehr seit es der Firma Arla gehört und es dort dänische Produkte zu kaufen gab.
Aber, schau an: kein Arla mehr da, stattdessen ein neues Schild am kleinen Lädelchen.
"Pflaum´s feine Frische" klingt ja jetzt nicht so prickelnd.....das Wort "regional" lockt mich jedoch immer.
Herr Pflaum hat den kleinen Laden mit seinen selbst hergestellten Aufstrichen bestückt, daneben gibt es ein beachtliches Käsesortiment, Sahne und Buttermilch aus der Kanne, Quark aus Eimern.....alles von Bauern aus der Umgebung. Man kann Gefässe mitbringen oder welche dort kaufen, und sich dann das Gewünschte abfüllen lassen.
Dazu kauft Herr Pflaum laut Aussage der reizenden Verkäuferin, die alles geduldig und stolz erklärt, verschiedene Oliven und getrocknete Tomaten und Peperoni in Italien, die dann im Allgäu eingelegt werden.
Schnäpse gibts, Eier und Honig auch....und bestimmt habe ich noch was vergessen.






Der alte parmesanähnliche Käse vorne rechts im Bild treibt einem Freudentränen in die Augen. Hansen, Bushi! Eine echte Alternative zum Euch bekannten "Jamei" Käse.
Ich kann den Laden nur allen in der Umgebung wohnenden oder hier urlaubenden ans Herz legen. Und die Produkte, die wir probierten und auch einkauften waren allesamt köstlich!
Ich werde regelmässig dort zu finden sein ;-)

Sonntag, 11. November 2012

Apfelkuchen

Das alte Lied: Wenig Zeit, viel Kuchenhunger.
Dieses Rezept funktioniert auch im Spätherbst mit herrlich sauren Äpfeln.
Statt eines Quarkgusses kann man einfach ein paar Esslöffel Sahne mit dem Mark einer Vanilleschote und ein paar Esslöffeln Zucker verrühren und auf den Teig streichen. Anschliessend backen. Duftet herrlich, schmeckt köstlich. Geht schnell ;-)






Und die Äpfel sind vom eigenen Baum. Das macht den Kuchen nochmal so fein.

Donnerstag, 8. November 2012

Liebster Lieblingsnachtisch

Ein Crème brûlée nach diesem Rezept hergestellt, nur die Orangenschale weggelassen und durch das ausgekratzte Mark einer Vanilleschote ersetzt. Und vielleicht den Bräunungsgrad des Zuckers etwas zu sehr ins Dunkle abrutschen lassen. Völlig EGAL. Diese Kruste, diese Süsse, diese Cremigkeit....einfach himmlisch.






Mein Lieblingsnachtisch. Für immer.
Habe ich gerade in der Türkei TÄGLICH abends komsumiert. Ist und bleibt...naja, siehe oben :-)

Freitag, 2. November 2012

Ich schmier ihr eine.....

... Scheibe Brot.
Heike hat was Besseres verdient. Ein anständiges Rezept, ordentliche Mengenangaben und AUF JEDEN FALL ein schönes Foto.
No have have.
Ich biete: Improvisation.....in allen drei Punkten.
Ich backe viel, verbloggen tu ichs selten, weil ich meine Zutaten nicht abmesse.
Ich nehme handwarmes Wasser, einen Würfel Hefe, etwas Zucker und Salz, und gutes Mehl. Meistens Dinkel. Immer so im Mengenverhältins Wasser 2/3 von der Mehlmenge. Bei einem Kilo Mehl also 650ml Wasser. Circa! Meistens nehme ich den Thermomix zum verkneten. Ich lasse den Teig dann auch darin gehen.
Dann heize ich den Ofen auf 250°C, lassen den Teig, zur Kugel geformt ausserhalb der Küchenmaschine solange gehen bis die Hitze im Ofen erreicht ist.
Laib in den Ofen geben, und alle 10 Minuten mal durchs Fenster spitzeln. Man sieht einfach, wann das Brot gut ist, und man kann dann auch zur Sicherheit mal auf den Boden klopfen, sollte sich hohl anhören.
Entgegen besseren Wissens noch warm aufschneiden und mit der besten Sennbutter bestreichen.
Der Himmel.
Ich mag übrigens nicht so gerne Brotscheiben. Ich reisse mein Brot gerne, und schmier nur die Ab-Beiss-Fläche mit Aufstrich ein.
Liebe Heike....das ist das was ich Dir geben kann. ich tu es mit dem grössten Respekt vor Deiner Koch-, Foto- und Blog-Kunst.
Und Dein Butterbrot-Event finde ich eine prima Sache, die einfachen Genüsse sind mir die liebsten.




Mittwoch, 31. Oktober 2012

Wer ist hier ein altes Schätzchen?



Ich hab’ Promille....

Ohne Witz, ich habe derzeit nur ein paar Promille..... von den 2.000 Kochbüchern, die Bushcook alias Dorothée ihr Eigen nennt. Aber wenn man doppelt sieht, sind es gar nicht mehr so wenige. Deshalb trau’ ich mich einfach und nehme die Einladung von Zorra und Bushcook an und mache mit bei der Suche nach „Alten Schätzchen“.
Warum mir bei diesem Stichwort als erstes Melanie in den Sinn kam, weiß ich nicht genau.... ist ja auch egal, sie hat jedenfalls wieder ein Blog-Plätzchen für mich reserviert, die Gute!
Als ich ankam, lag über dem Anwesen ein zartes Wölkchen Minzduft. Melanie kam gerade von einer anstrengenden Messe heim, klagte über heiße Füße und hatte irgendwie.... verflucht dicke Lippen. Sie überließ mir ihre Küche, nahm ein Bad und eben lief sie vorbei Richtung Kaminzimmer, mit einer Tasse Beruhigungstee und Kopfhörern, headbangend.

So, aber nun zurück zu meinem übersichtlichen Kochbuchregal, das eigentlich eine Schublade ist. Ein richtig altes Schätzchen hab ich tatsächlich, (Davidis-Holle von 1891), aus einer Zeit, in der die Frikadelle noch Frikandelle hieß. Aber ich wusste nicht, wo ich auf die Schnelle ein paar Lerchen, Fischotter oder Bärentatzen auftreiben sollte.


Deshalb nahm ich ein Buch zur Hand, das im Zeitalter des Kochshow-Wahnsinns irgendwie passend erscheint. Das Buch zur 2. Staffel von „Essen wie Gott in Deutschland“ von 1988. Eine ZettDeEff-Serie, moderiert von Petra Schürmann, die damals aber völlig an mir vorbei gelaufen ist, also die Show.

 (ISBN 3-924678-06-5) Verlag Zabert-Sandmann

Doch laut Vorwort hatte die Sendung unglaubliche Einschaltquoten. Und was mir Mut macht (ich zitiere) „Die Zubereitung der Neuen Deutschen Küche ist fast immer so unkompliziert, daß keine besondere Begabung dazugehört, die Rezepte in delikate Gerichte zu verwandeln...“ 


 (Fotos: Arnold Zablert, Walter Cimbal)

Na wenn das so ist, mach ich  doch glatt ein ganzes Menü!

Die Weinkrautwickel mit Lachs und Zander auf Traubensauce von Heinz Wehmann (Landhaus Scherrer) sehen toll aus.... ist mit Fisch, darf ich nicht, weil sonst schubst mich die Hausherrin bei dem Wetter noch in die halbfertige Außenküche.

Ich entscheide mich also für eine Isi-Pisi-Suppe, passend zur Jahreszeit.... eine Kohlrabisuppe von Rolf-Dieter Jung und Ulrich Stokvis (seinerzeit „Fuente“, Mülheim)

Ein Dessert hab ich auch gefunden, diesmal nehme ich keine Rücksicht, dafür aber ordentlich Rotwein und Rum! (Diese Dirndl, die man hier trägt, sind sehr praktisch als Versteck für Schmuggelware. Selbstverständlich habe ich mich in die regionale Tracht geschmissen, man möchte ja irgendwie dazugehören.)

Es gibt Schokoladen-Walnuss-Flan mit Rumschaum von Bertold Siber (damals Seehotel, Konstanz).

Und die Hauptspeise, jahahahaaa J. Das muss einfach sein:
Alfons Schuhbeck, (damals Kurhausstüberl, Waging am See)
Fanfare!
Rindermaiserl mit Schwarzbrotknödeln und Wirsing

 Und los geht’s! (Melanie, mach’ laut, ich brauch jetzt „Firestarter“)

Den geschmuggelten Alk aus den wollenen Wadenstulpen herausholen und schnell verarbeiten, vorher abschmecken!
Aus meiner Reaf (so nennen sie hier diese kleidsame Rückenkiepe) hole ich nun das Fleisch, das ich am Vortag bereits mariniert habe. Mit einer Flasche Sekt, Prösterchen J
Marinade:
0,3 l ungesüßter Holunderbeersaft 
5 Wacholderbeeren, 1 Lorbeerblatt, ½ Stange Zimt, 3 Nelken, 10-15 getr. Ebereschenbeeren (aka Vogelbeeren... hab ich nicht, aber s´goht au aso. Für die Optik nahm ich ein paar Cranberries), etwas Zitronen- und Orangenschale, 1 Sternanis, 1 Flasche Blubberwasser (Rieslingsekt)

Bis auf den Sekt alles einmal aufkochen und abkühlen lassen, dann den Sekt zugießen, über das Fleisch und den Ochsenschwanz geben und mind. einen Tag marinieren.

 
Fleisch:
1 kg Rindfleisch aus der Keule
400 g Ochsenschwanz in Stücken (menno, war zu spontan, gibt’s hier im Dörp nur auf Bestellung... unfassbar, oder!?) Ich nahm also eine kleine Beinscheibe.
2 EL Öl, 100g gewürfelte Möhren, 150 g gew. Sellerieknolle, 500g ! geviertelte Zwiebeln, 3 Knoblauchzehen, 1 EL Tomatenmark, 150 g Lauch, Salz, Pfeffer

Kohlrabisuppe:
So simpel, dass ich das Rezept sehr abkürzen kann. Einzig anmerkenswert: 2 weiße Champignons sehr fein gewürfelt werden mit Schalotten angeschwitzt. Basis sind 4 mittelgroße Kohlrabi und Geflügelbrühe, die mit 2 Eigelben und Sahne aufgehübscht wird. Und obendrauf kommt etwas gekochter Schinken.
Die Suppe ist der Hammer! Die perfekte Alternative zur Spargelsuppe, wenn es keinen gibt! Einfach, aber ....schleck.




Braten:
Die nicht vorhandenen Ochsenschwanzstücke brate ich mit dem Öl rundum kräftig an, dann den Braten dazu und etwas sanfter anbräunen. Alles entnehmen und das Gemüse, außer Lauch, darin anrösten. Tomatenmark anschwitzen, Lauch zugeben, mit der Marinade ablöschen und aufgießen. 2 Stunden schmoren lassen. (Irgendwas stimmt mit der Abzugshaube nicht....) Danach die Sauce durch ein Sieb geben, gut durchstreichen, damit eine Bindung entsteht.
Die Schreie und üblen Flüche, die ich von mir gebe, als ich mit dem Unterarm an den heißen Schmortopf stoße, scheinen zunächst ungehört zu verhallen. Melanie trägt sicher noch die Kopfhörer. Aber kurz darauf  reicht mir ein freundlicher Mann, der mir bisher nicht vorgestellt wurde, etwas Brandsalbe und Mullbinde in die Küche, lächelt milde und entschwindet. (... ich sollte mit dem Köchinnenwein aufhören, war der jetzt echt nackig?)
Sorry.... Beinscheibe würfeln und zum  Braten servieren.
Fonsi... ehrlich... ich hatte etwas Angst vor dem Anis und Zimt und Nelken.... aber es war genial!



Schwarzbrotknödel:
150 g Schwarzbrot, 25g gehackte Walnüsse, 2 EL Mandelblättchen, 1-2 EL Speckwürfel, 1 EL gehackte Zwiebel, 1 EL Butter, 1 Ei, 0,1 l lauwarme Vollmilch (Melanie war so lieb, mir sie direkt aus dem Stall zu holen, wirklich noch lauwarm ;-), Muskat, Salz, Pfeffer, etwas Butter zum Braten.


Brot grob würfeln, mit Muskat, Pfeffer, Salz würzen. Walnüsse und Mandeln untermischen. Speck und Zwiebeln in heißer Butter glasig dünsten, unterheben. Mit Ei und Milch zu einem Teig verarbeiten. Nochmals abschmecken, eine Rolle von ca. 3 cm Durchmesser formen, in Alufolie wickeln (fest verschließen!). In kochendes, leicht gesalzenes Wasser geben und 20 Minuten schwimmen lassen. Abkühlen lassen, in 1 cm Scheiben schneiden und in heißer Butter leicht krossbraten.


 Das Wirsingrezept ist klassisch, deshalb ohne Worte.

Nachspeise:
Kann nur schief gehen, ich kann die nicht! Und ich esse die auch nicht, aber ich versuche es. Je 70 g dunkle Kuvertüre, Puderzucker, weiche Butter, gehackte Walnüsse
4 Eigelb, 1 EL Mehl, 4 Eiweiß, etwas Butter und Zucker für die Förmchen
Rumschaum:
3 Eigelb, 6 EL Rotwein (Frühburgunder wurde empfohlen, ich hab nen Spätburgunder genommen), 2 EL Rum, 1 EL Zucker

Kuvertüre schmelzen, die Hälfte des Puderzuckers mit der Butter und dem Eigelb schaumig rühren.
Die Kuvertüre unter ständigem Rühren untermischen, Mehl und Nüsse unterheben, Eiweiß steif schlagen und dabei den übrigen Puderzucker einstreuen. (Hier fällt mir auf, dass im
Buch vergessen wurde zu erwähnen, dass man die Eiweißmasse unter die andere Masse heben soll... ich hab’s trotzdem getan)


 4 Förmchen buttern und zuckern, Masse einfüllen und im Wasserbad (Backofen bei 180 Grad) 20-25 Minuten garen.
Alle Zutaten für den Schaum in einem heißen Wasserbad schaumig aufschlagen, bis die Masse dicklich wird. (Dicklich.... ja... 's ischt halt so!)
Sämtliche zwei Versionen der Flans sind übrigens wirklich etwas schief geraten, ich hoffe, ich konnte es auf dem Foto etwas tarnen... die Sauce würde ich nicht nochmal so machen, aber der Rest war im Nullkommanix weggeputzt. Wunderbarer Flan!



Die Menüfolgen im Buch sind natürlich anders abgestimmt, ich hoffe, es gibt keine Beschwerden. Ich habe auch in zwei Gängen Walnüsse, aber da die gerade überall von den Bäumen purzeln, finde ich das ok. Perfekter kombiniert sind sicherlich auch die Weinempfehlungen (abgesehen von den Jahrgängen der 80er), aber auch die will ich noch hinzufügen, für alle, die es interessiert:

·        Zur Suppe: Eine Riesling Spätlese halbtrocken, Mosel-Saar-Ruwer
·        Zum Hauptgang: Lemberger Spätlese trocken, Württemberg
·        Zum Dessert: Frühburgunder Auslese, Rheinhessen


Mit ordentlich Ranzenpfeifen, 3 kg mehr auf den Hüften und noch mehr Promille mache ich mich nun wieder auf den Heimweg. Da ich nicht mehr fahrtüchtig bin, fährt mich Melanie zum Bahnhof.... Sie macht die Musik laut (take the long way home....) Ich bekomme Angst. Irgendwo aus einem Fenster ruft jemand hinter uns her „Wiedersehen und guten Flug...“ Ich hoffe, das war nicht mein letztes Ma(h)l... 




Pfiatgott, Altusriad, machet jood, Melanie!

P.S.: Ich habe in diesem Beitrag einen Pürierstab verwendet.... und aus Butter & Brot Klöße gemacht! Und Walnüsse in den Backofen geschoben! Gut, gell?!


7.548  Zeichen.... habe fertig 
 Tschöö mit öö, Marion P.