Sonntag, 9. Oktober 2016

Eine Liebeserklärung. Genau genommen zwei.

Als mein vielgeschätzter Schwiegervater vor knapp zehn Jahren verstarb, wurde auch seine Landwirtschaft aufgelöst. Er hielt eine Rinder-Ammentierhaltung, und die Kälber, die dank seines Bullen zahlreich waren, durften 6 Monate an der Mutter saufen, und hatten ein langes Leben vor sich. Eines ohne Kraftfutter und in Freiheit.
Mein Schwiegervater, alter Theo genannt, liebte und lebte für seine Viecher. Er hat zahlreiche verlassene Hasenbabys mit der Flasche aufgezogen, und verletzte Eulen verarztet und wieder hochgepäppelt
Er hatte Pferde und  Hühner,und auch manchmal Puten (elende Plärrviecher, die sind sowas von laut....).
Zum Schlachten begleitete er seine Rinder, zerteilte sie mithilfe des Metzgers und verkaufte das Fleisch als Paket geschnürt kistenweise an Interessenten. Man konnte nicht nur Filet bestellen. Man bekam von Allem, zahlte einen Durchschnittspreis, und die Innereien behielt der alte Theo zurück. Kronfleisch, Zunge und Kalbsbries waren sein Liebstes, es wurde von meiner Schwiegermutter zubereitet.
Er hielt sich jahrelang Doggen, er liebte diese grossen Hunde.
Er hatte einen Angelschein, kannte jeden Vogel und jeden Pilz in seinem Wald.

Ich durfte 20 Jahre seine Schwiegertochter sein.
Nun haben wir den Hof übernommen.....es ist kein Hof mehr, es ist ein Anwesen, in dem 3 Generationen leben, und Ferienwohnungen betrieben werden.

Das alles wusste Lucki Maurer natürlich nicht, als ich ihn dieses Wochenende kennenlernen durfte.
Im Rahmen der Veranstaltung "Farm Life" von AEG, zu der ich eingeladen wurde.





Mit jedem Satz, den er bei der Führung über sein Gehöft sagte, schlich er sich tiefer in mein Herz.
Die Reinkarnation meines Schwiegervaters, ein Mann, der Tiere liebt und achtet, ein Mann, der seinen Beruf als Koch dazu nutzt, ein perfekter Gastgeber zu sein. Der seine Kühe ( Wagyu Rinder übrigens, wunderschöne Tiere) beim Namen kennt, und weiss, welche Kuh die besten Kälber gebiert.
Der seine Tiere bis zum Tod begleitet, um dann alles, aber auch wirklich alles zu verwerten, was dieses Nutztier bietet: Horn, Huf, Knochen, Leder, Fleisch, Innereien.
Ein Mann mit einer Dogge. 
Sein Hof-Anbau, der "Stoi" (Niederbayrisch für Stall....im Allgäuerischen wäre es ein Stein), ist ein Event-Raum der Extra-Klasse. Wenn jemand sogar darauf achtet, dass die Servietten in Kuhkopfform gefaltet werden, dann muss es sich um einen Perfektionisten handeln. Und so bestaunten wir, ein Dutzend Blogger,  diese perfekten, keineswegs sterilen Räume in schwarz und rot, und durften beim Häuten, Ausnehmen, Zerteilen und Zubereiten von 5 Hasen dabei sein.



Dankenswerterweise geschah dies mit fachkundiger Hilfe von 4 weiteren Köchen. Herzlichen Dank an Alle, Danke Wolfgang fürs Leber putzen zeigen, Danke an Michael für ein orgiastisch leckeres Dessert ( DESSERT! Ein Traum! Schwarzwälder Kirsch! Eine Million Kalorien, jede davon wars wert. Ich hatte Nachschlag, eh klar). Danke Thomas für Pfannen, Tücher, Zange....und Freundlichkeit.
Danke an Julia für die unaufdringliche, aufmerksame Bedienung. Doppel-Danke an AEG!!! Ein unvergessliches Event für mich.



Ich kann Euch nur raten, diesem Mann auf den Fersen zu bleiben. Wenn Ihr mal die Möglichkeit habt, ihn für ein Event zu buchen, oder bei einem dabei zu sein ( AEG veranstaltet im Rahmen der Taste Academy die tollsten Sachen in verschiedenen Städten Deutschlands)
Lucki Maurer. Es war mir ein besonderes Fest, Dich kennenlernen zu dürfen.
Deine Grosszügigkeit und Dein Engagement weiss ich sehr sehr sehr zu schätzen. Bitte weitermachen.
Allerliebste Grüsse von hinterletzten Zipfel des Allgäus in den vorletzten Zipfel des Bayrischen Waldes.

PS: Warum ich das, was von uns Bloggern in 5 Gängen aus den Häschen gekocht wurde, nicht fotografiert habe? Weil halt. Ich bin ein solcher Nicht-Fotografierer, das bekomme ich nicht mehr aus mir heraus.
Wunderbare Bilder könnt Ihr aber bestimmt in den nächsten Tagen bei  folgenden Bloggern bestaunen:
Anette, Juliane, Tina, Simone, Rudolf, Amelie, Doro, Petra und  Sibel.

 



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