Montag, 18. Dezember 2017

Kokos Panettone

Es weihnachtet bei Zorra wie jedes Jahr im legendären Kulinarischen Adventskalender, der von Bloggern täglich um ein Türchen bereichert wird.
Wer Inspiration sucht, ob salzig oder süss, ist hier richtig. Und zu gewinnen gibts auch wieder was, es lohnt also doppelt und dreifach.

Ich steuere dieses Jahr kleine Kokos Panettone bei, die nicht nur simpel zu machen, sondern auch noch haltbar und köstlich sind, und sich auch als Mitbringsel gut machen.

Die Italiener lieben ihren Panettone, der traditionell mit kandierten Früchten hergestellt wird.

Mein Mann und meine Söhne waren dieses Jahr in Peru, interessanterweise gibt es dort einen Weihnachtshefekuchen namens Panetón, das war mir vorher nicht bekannt.
Reisen bildet, sogar die Daheimgebliebenen.



Ich steh nicht auf kandierte Früchte, daher ersetze ich diese in meinem Rezept durch Trockenfrüchte.
Einen Würfel Hefe in
400 ml lauwarmer  Kokosmilch auflösen.
100 Gramm Mehl dazu, verrühren, 15 Minuten gehen lassen.
500 Gramm Mehl mit
150 Gramm Kokosflocken,
100 Gramm Zucker, sowie
450 Gramm Trockenfrüchte ( Datteln, Feigen, Rosinen, Aprikosen, Cranberries.....) vermischen.
Diese trockenen Zutaten mit dem Vorteig,
3 Eiern und
100 Gramm zerlassener, nicht zu warmer Butter am besten in einer starken Küchenmaschine verkneten.
30 Minuten gehen lassen.
In gefettete Muffinförmchen, oder Papiermanschetten oder auch Tontöpfchen (sieht hübsch aus, vorher mit Backpapier auskleiden)
füllen, nochmals 30 Minuten gehen lassen und im 180°C heissen Ofen/ Ober/Unterhitze backen.
Das dauert etwa 30 Minuten.





Die kleinen Panettone schmecken pur, oder mit Nutella oder Marmelade....und halten wirklich lange.
Ich wünsche Euch Allen wunderbare Weihnachten, macht Euch nicht soviel Stress, geniesst die besinnliche Zeit mit Kerzen, Kaffee und Kokospanettone :-)



Samstag, 11. November 2017

Oll aber doll

Burger können was Leckeres sein. Wir waren gestern im Burgermeister in Memmingen, kann ich ganz klar empfehlen.
Als Abschluss eines gelungenen Essens mag ich ja sehr sehr gern ein Dessert. Was ich allerdings ablehne, ist maßlose Völlerei, drum möchte ich nach einem fetten Burger mit Bacon, Bacon und Bacon nicht unbedingt einen Cheesecake, oder gar einen Brownie essen. Mir ist klar, dass beides unbedingt zum amerikanischen Konzept gehört. Dennoch bin ich da dann raus. Zu viel, zu mächtig.

Überhaupt ist der Deutsche ja nicht wirklich ein Käpsele, wenns um Desserts geht. Dabei gibts doch so tolle, klassische Nachtische. Die einfachen sind mir persönlich am Liebsten.

Und auch solche, die nicht gleich nochmal doppelt soviel Kalorien aufweisen wie der Hauptgang.

Womit wir bei einem meiner Lieblingsnachtische wären, die nebenbei noch einen Haufen Kindheitserinnerungen wecken:
der gute alte Obstsalat.
Mein Vater hat den Obstsalat früher ab und an mit Grand Marnier parfümiert, zuvor wurde natürlich etwas vom Salat für mich abgezweigt. Aber der Geruch des Likörs beamt mich heute noch mitten in die Siebziger.
Für Obstsalat braucht man kaum ne Anleitung.....Obst nach Wahl kleinschnibbeln, etwas Zucker, Honig oder Agavendicksaft und Zitronensaft dazu, fertig.
Ich mag meinen Obstsalat sehr gerne mit kleingeschnittenen Datteln und gehackten Walnüssen.
Und wenn der Burger mit Bacon und Bacon und Bacon winzig klein ausgefallen ist, oder die Söhne die Hälfte verspeist haben, dann schmeckt eine selbergemachte Schokososse einfach gar zu köstlich dazu...oder eine Kugel Eis. Oder auch ein bisschen Joghurt. Oder Sahne.
Die Varianten sind schier unendlich.
Ab in die Siebziger!




Samstag, 21. Oktober 2017

Ab in die Speisekammer!

Lasst uns über Vorratshaltung reden. Nicht sexy?
Ja, ich bin auch absoluter Fan von einem gemütlichen Markteinkauf bei regionalen Anbietern. Und einem darauf folgenden Wochenende ohne Termine und Zeitdruck, an dem man die gekauften Schätze dann in aller Ruhe verarbeitet, und in mühevoller, doch befriedigender Muße stundenlang in der Küche vor sich hinschmurgelt.
Da ich berufstätig bin, drei erwachsene Kinder mit Anhang und immer ordentlich Appetit, sowie einen unfassbar  hungrigen......dauerhungrigen, weil sportlichen Ehemann mein eigen nenne, ziemlich ausserhalb wohne ( am Arsch der Welt sozusagen ), bin ich geradezu dazu gezwungen, ordentlich Vorräte daheim zu haben.
Noch dazu gibts in meinem Haushalt kein Convenience Food, und das Pizzataxi würde hier niemals herfinden.
Wenn also viel Arbeit und/oder spontaner Hunger angesagt ist, greife ich auf meine Bestände zurück.
Und meine Kinder staunen oft nicht schlecht, wenn sie mich eßlustig anrufen ( meist natürlich mit einem bezaubernden, aber leicht zu durchschauenden Vorwand ), und dann eine knappe Stunde später ein fürstliches Mahl für 8 Personen aufm Tisch steht.

Dinge, die ich IMMER im Vorratsschrank habe:

H-Milch,
Kaffeebohnen,
Zucker, Salz, Gewürze, Senf, Tomatenmark,
Essige, Öl,Sojasosse,
Mehl,
Nüsse, Trockenobst, Haferflocken, Gries, Couscous,
Semmelbrösel, Mohn,
Linsen, Jasminreis, Risottoreis, Nudeln, Glasnudeln,
Schokolade,
Kokosmilch.

In meinem Kühlschrank findet man grundsätzlich:
Eier,
Sahne,
Butter,
Quark,
Hefe,
weltbesten Käse,
Knoblauch, Ingwer,
Zitronensaft.

In einer grossen Schublade befinden sich Aufstriche:
selbergemachte Marmelade,
Honig,
Erdnussbutter,
Schokoaufstrich.

Im Eisfach lebe ich nicht ohne:
Notbutter,
selbergemachter Brühe von Huhn oder Rind,
TK Gemüse (yep, sowas habe ich, meistens Erbsen und Spinat),
TK Beeren, sowie TK Mango,
Saucenreste aller Art ( Tomate, Fond, Rahmsauce....)
Gehackte Kräuter (was halt mal so übrig bleibt. Zugegeben, die schmecken nicht mehr nach viel, wobei Schnittlauch echt dankbar ist),
handgemachte Spätzle.
Meistens habe ich auch ein paar Rindersteaks, etwas Filet und ein Huhn auf eisigem Lager.

Dosen habe ich nicht viele, aber bei manchen Dingen macht es für mich Sinn:
Bohnen,
Kichererbsen,
Tomaten,
Mandarinen ( Windbeutel ohne Dosenmandarinen...? Undenkbar )

Und in Gläsern:
Kirschen,
eingelegtes Gemüse ( Tomaten, Artischocken, Zwiebeln),

A propos Zwiebeln. Von der Fattoria la Vialla gibt es ein ausgezeichnetes Produkt,
La Cipollina, das ich nur empfehlen kann. Es sind pürierte Zwiebeln in Öl, und es dient mir absolut zuverlässig als Saucengrundlage.
( Cipollina mit Tomatenmark anbraten, mit Fond aufgiessen, abschmecken, und alle raten lassen, wie man in Minuten eine Sauce mit Substanz hinbekommen hat).




Mit diesen Nahrungsmitteln komme ich ein gutes Stück weit, ohne ad hoc einkaufen zu müssen.
Diese Produkte lasse ich auch nicht ausgehen,
was mir über lange Wochenenden, spontanen Besuch, und über Feiertage hinweghilft.
Ich muss echt kichern, wenn ich mitbekomme, dass vor den Weihnachtstagen Massen von Menschen einkaufen gehen, als gäbe es wochenlang nichts zu essen mehr.
Ich schlendere dann recht entspannt mit etwas Salat und Gemüse über den Markt, und brauche sonst nichts. Gutes Gefühl.

Wenn ich Tomatensauce koche, dann einen grossen Topf, damit ich noch ordentlich was wegfrieren kann, ebenso mache ich das mit Brühe. Und mit Nudeln oder Spätzle.
Käsereste reibe ich gerne, friere sie ein, und mache dann Käsesuppe daraus.
Und ich habe immer TK Beeren da, da zaubert sich schnell ein Nachttisch, es gibt fruchtigen Kuchen, und Marmelade ist auch ganz schnell fertig, wenn sie über die kalte Jahreszeit aufgegessen wurde.

Und auch wenn ich jetzt kein Wahnsinns-Fan von fertigem Eis bin, wenn welches in der Gefriere ist, taugt das mit heissen Beerle hervorragend als Nachtisch. Oder mit karamellisierten Nüssen.

Für mich ist Vorratshaltung sexy UND clever. Weil ich gerne und gerne gut esse ;-)








Mittwoch, 27. September 2017

Schnuppschnüssquarentamicorazonconnutellafantasticokuchen

Wenn Jutta sagt, der Kuchen ist lecker, dann ist der Kuchen lecker.
Und wenn die Zeiten hart und rauh sind, und wenn man das Gefühl hat, man fühlt sich fremd im eigenen Land, oder aber auch bei Liebeskummer, Rückenweh und Müdigkeit....hilft ein Gugelhupf, der gerade noch ein bisschen warm ist, auf jeden Fall!!
Lasst uns zusammenrücken, eine Kerze gegen den Herbstblues anzünden, Kaffee kochen, Sahne schlagen und Kuchen essen.








Rezept? Gerne. Ich habe den Süchtigmacher in zwei Varianten gebacken. Beide gleichsam köstlich.

250 Gramm weiche Butter mit
250 Gramm Zucker plus Prise Salz schön schaumig rühren.
Nach und nach 5 Eier dazu.
175 ml Eierlikör und 75 ml 43 Likör hinzufügen,
anschliessend 250 Gramm Mehl, die mit einem Packerl Backpulver vermischt wurden,
zügig unterheben.
Die Hälfte des Teiges in eine gefettete und bebröselte Backform geben, die andere Hälfte mit 100 Gramm Nutella, oder 100 Gramm Pistaziencreme (gibts im REWE) verrühren.
Ebenfalls in die Backform geben, mit einer Gabel einmal hübsch durchziehen.
Für eine Stunde in den 170 Grad heissen Ofen geben, Stäbchenprobe, rausnehmen, wenn nix mehr pappt.
Ein paar Minuten in der Form stehen lassen, stürzen und bepuderzuckern.
Und dann warten bis er abkühlt.



War nur Spass, das schafft keiner. Warm anschneiden und spüren, wie der ganze Alltagsmist von einem abfällt.
Jutta, ich mochte Dich schon immer. HerzchenHerzchenHerzchen :-D

PS: Kati, da Du ja eh immer alles so brav nachbackst....Du wirst ihn LIEBEN!
PPS: Weil meine liebe Freundin Zorra Blog-Geburi hat, schieb ich den auch schnell mal zu ihr rüber. Mit einem dicken Kuss.




Blog-Event CXXXV - Gugelhupf (Einsendeschluss 15. Oktober 2017)

Sonntag, 27. August 2017

Gebeiztes Rinderfilet....Gottes Wort!!!

Manchmal nimmt mich ein neues Rezept regelrecht aus den Socken. Das war hier absolut der Fall.
Unfassbar, wie mürbe und lecker das Filet nach 24 Stunden in der Beize ist.
Wenn Ihr kleine Fleischkatzen seid, kommt Ihr um dieses Rezept nicht drumrum.

6 Pimentkörner
3 EL Koriandersamen
3 TL Pfefferkörner fein mahlen und mit
100 Gramm Salz sowie
50 Gramm Zucker vermischen.
DIe Hälfte davon auf Klarsichtfolie geben,
400 Gramm schönstes Filet darauflegen. Mit der restlichen Beize bedecken und einwickeln.



In eine Auflaufform legen, mit einer kleineren Form belegen, und eine Dose darauf stellen, um es zu beschweren. Dann für 24 Stunden im Kühlschrank vergessen.





Herausnehmen, mit kalten Wasser kurz aber gründlich abspülen und trocken tupfen. In dünne Scheiben schneiden.






In der Essen&Trinken wurde es vor ca. einem Jahr mal mit Erdnussbutter serviert, davon habe ich mich inspirieren lassen.
Crunchy Erdnussbutter wurde bei mir mit Sahne verrührt, und das Fleisch darauf angerichtet.



Es schmeckt grossartig, mich hat es an mürbes Bündner Fleisch erinnert. Köstlich!
Wird bei mir garantiert zum Dauerbrenner.


Meine Kinder wünschten sich ein Rinder-Tris, darum gab es als "Beilage" ein Tartar (....oder Tatar, kann mich mit mir selber nicht einigen, wie ich es schreiben will.....)
, sowie ein Rinder-Sahsimi  ;-)

Dienstag, 8. August 2017

"TASTE" of München

AEG lud vom 03.08.-06.08.2017 zu einem Festival der besonderen Art ein:  Im Englischen Garten lockten Sterne Restaurants, Bars, Produzenten und verschiedene Schauplätze von AEG dazu ein, sich inspirieren zu lassen von neuen Trends und Kochtechnologien.



Meine drei Lieblingsköche waren natürlich auch da, und begeisterten mich mal wieder aufs Neue mit ihrer unerschöpflichen Kreativität. 

In 30 minütigen Kurzprogrammen ihrer ansonsten 4 Stunden dauernden Vorführungen bei der Taste Academy gewinnt man einen wunderbaren Eindruck über die Philosophien der unterschiedlichen Köche.

Heiko Antoniewicz ist ein Meister der molekularen Kochkunst, bei ihm muss ich immer am Meisten mitschreiben, weil er so abgefahrene Ideen und Tipps hat, die ich mir unmöglich merken könnte.
Beispielsweise würzte er Edamame Bohnen mit Pork Floss, eine Art getrocknetes Schweinefleisch, das unfassbar lecker zu den Bohnen war. Hatte ich vorher noch nie gehört.







Ludwig "Lucki" Maurer, Spitzenkoch und Fleischexperte, der mit seinem Nose to Tail 2.0 begeistert.
Sein "Ei hoch Drei" habe ich aus Fischgründen nicht gegessen, darüber hat sich Petra sehr gefreut ;-) aber seine Kalbsbäckchen! Mit dem Bries!
Ganze Töpfe voll davon hätte ich verschlingen können.
Lucki verwendet seine Lebensmittel nachhaltig, und seine Tipps in puncto Weiterverwertung sind immer wieder spannend und nachahmenswert.




Christian Mittermeier ..... ach, meine lieber Christian. Geht immer neue Wege und bricht gewohnte Regeln.
Sein Flavour Pairing hiess "Stadt, Land, Fluss".
Auf der AEG Showbühne zeigte er einmal mehr , wie kurzweilig er sein Konzept erklären kann. 
Für mich gabs das einmal ohne Fisch, mit köstlichem Buchweizen, selbergemachtem Sanddorn-Senf und Salat. Christian muss man einfach lieben, ein Herz von einem Mensch.




Im Kochstudio kochte Amelie von kunterbuntweissblau ein Ricottasoufflé, und Claudia von Dinner um Acht ein asiatisches Okinawa Ingwer Rind.
Zeitig angemeldet durfte man vor Ort mitkochen, und bekam Schritt für Schritt erklärt, wie die Gerichte entstehen.




Das Festival lud zum Bummeln, Naschen, Verweilen ein.
 Ganz besonders gefallen hat mir "Dipster". Ein neues Unternehmen mit sozialem Engagement.




Hübsche Döschen, gefüllt mit Kräutern und Gewürzen, die man mit Öl oder Joghurt zu einem köstlichen Dip verwandeln kann. 
Und das Tollste: Ein Euro pro Dose geht als Spende in soziale Projekte innerhalb Deutschlands.
Und dabei schmeckt der Inhalt so rund und köstlich!!!!!

Und bei Läderach hätte ich mich quer durch die Schoko Theke futtern können.

Fazit: Ich muss da wieder hin!!!Vielen Dank an AEG für die tolle Organisation.





Dienstag, 1. August 2017

Achtfüssler

Der geneigte Pimpimella Leser weiss, dass ich nichts aus dem Wasser esse. Das hat keinen speziellen Grund, ich esse einfach keinen Fisch und keine Meeresfrüchte.
Meinem Mann mache ich natürlich ab und an welchen, zugegebenermassen selten, weil ich die Überfischung so entsetzlich finde, und den Konsum von Fisch, wie auch von Fleisch versuche ,in Maßen zu halten.
Nun hatte der Händler kleine Tintenfische im Angebot, und mein Mann liebt Oktopussalat......alles klar, oder?

Die Achtfüssler waren bereits ausgenommen und geputzt. Falls nicht, muss man eben das Beisswerkzeug entfernen. Das spürt man, und es lässt sich ganz leicht wegknipsen.
Dann werden die Oktopusse noch etwas kleiner geschnitten und in einem Topf mit siedendem Salzwasser in 45-60 Minuten gargekocht. Aber nicht sprudelnd, nur simmernd.
Währenddessen schnippelt man Gemüse nach Belieben klein.....dieser Salat hier bekam gekochte Kartoffelwürfelchen, Fenchel, glatter Petersilie und ein bisschen Lauchzwiebelchen.
Dann giesst man die Oktopussis ab, und vermengt das Gemüse damit. Salz, Pfeffer, Zitrone, etwas Olivenöl.......
Dazu ein bisschen selbstgemachte Mayo , und der Gatte ist happy :-)



Donnerstag, 6. Juli 2017

Thermi, Bimby, Lass mi

Habt Ihr einen Thermomix? Ja? Warum? Könnt Ihr nicht kochen? Nein? Ihr habt keinen? Ach, dann könnt Ihr sicher hervorragend kochen.

Die Einleitung macht keinen Sinn? So ist es. Und ich verstehe da einiges nicht. Es gibt offensichtlich nicht genug Gräben, die der Mensch ausheben kann, um sich ( und wenn nur verbal ) mit seinem Gegenüber zu kloppen.


Die Entscheidung, sich eine Küchenmaschine zu kaufen, und sich dann für eine sehr teure, aber auch leistungsfähige zu entscheiden, sagt nichts über die Kochkünste des Käufers aus. Eventuell über seinen Geldbeutel, oder seinen Hang zu Technik in der Küche. Vielleicht auch, dass sich derjenige immerhin mit der Zubereitung von Non-Convenience Food beschäftigt. Und das wars. Wenn ich ein Apple Macbook Air besitze, schreibt der mir auch nicht die Blogbeiträge.

Ich besitze einen Thermomix aus dem Jahr 1998, der hier brav seine Dienste tut. Und mit dem mache ich Sachen. Das ist etwas, für das ich mich nicht rechtfertigen mag, das ist einfach obsolet. Sosehr ich mich über Kommentare oder Emails und Anregungen auch freue, bei Diskussionen über Küchenmaschinen oder die Benutzung eines Nicer-Dicers ( "KREISCH.......WAAAAAS? SOWAS HAST DU IN DER KÜCHE?" "Yep. Habe ich." ) steige ich ab jetzt aus, beziehungsweise nicht mehr drauf ein.

Soviel dazu. Jetzt zu Wichtigerem, nämlich Windbeutel mit Crema gefüllt.
Oh. Mein.Gott.
Bei den Italienern gerne auch Bigné alla Crema ( Danke, Heike) genannt. Die sind zum Sterben köstlich. Aufhören bevor alle weg sind erfordert übermenschliche Willenskraft.

Wenn Sie hier mal gucken möchten:



Am Besten macht man die Crema zuerst, dann kann die in Ruhe runterkühlen.

400 Gramm Milch
4 Eigelb
150 Gramm Zucker
40 Gramm Stärke
Mark einer Vanilleschote
und eine Prise Salz 

in den Thermomix geben und bei 90°C/Stufe 4/ 7 Minuten kochen lassen.
Aus dem Topf in eine Schüssel umfüllen, und direkt auf der Crema mit Klarsichtfolie abdecken (verhindert Hautbildung).

Nun stellt Ihr einen Brandteig her.

250ml Wasser in einem Topf aufkochen,
eine Prise Salz dazu.
100 Gramm Butter darin schmelzen lassen.
150 Gramm Mehl auf einmal dazuschütten, gut umrühren, von allen Seiten abbrennen, in eine Schüssel geben und etwas abkühlen lassen.
Nach und nach 4 Eier unterrühren.

In einen Spritzbeutel füllen und den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtem Blech spritzen.
Gibt 12 dicke Dinger, oder 24 Kleine.
In den auf 200°C vorgeheizten Ofen backen. Ich habe einen Multidampfgarer von AEG, da werden die Scheisserchen einfach nur grossartig.Dauert so 20 Minuten.

Wenn die Windbeutel abgekühlt sind, füllt man die Crema in einen Spritzbeutel mit einer spitzen Tülle und füllt sie.
Puderzucker drauf, der Rest ergibt sich von selbst :-)


Donnerstag, 22. Juni 2017

How to get old but very knackig......

Das Freibad in Altusried ist im Sommer das Grösste für mich, täglich Schwimmen ist Pflichtprogramm.
Aus Gründen möchte ich mich hier mal dafür bedanken, dass wir ein so wunderbares Bad haben dürfen, in dem nicht nur Genuss-Bader, sondern auch Schwimmer gern gesehen sind.

Das Becken teile ich mir mit ein paar wenigen jungen, und vielen alten Herrschaften.
Herren und Damen, die im oder vor dem Krieg geboren wurden. Die momentan älteste Dame ist 1923 geboren, und schwimmt täglich.
Eine streng wissenschaftlich vorgenommene Umfrage meinerseits in der Umkleide hat ergeben, dass Schwimmen, Gartenarbeit, Spazierengehen sowie Kuchenessen dafür verantwortlich ist, dass der Geist fit, und der Körper knackig bleibt. Die Herren wollten mir natürlich weissmachen, dass eine ordentliche Menge Bier auch konserviert, aber ich berücksichtige jetzt mal nur die Antworten der Damen, deren Hauttonus einfach nur als beneidenswert zu bezeichnen ist.
Da ich Gartenarbeit verabscheue, muss ich folglich mehr Kuchen essen..... logisch, oder?

Aprikosenkuchen.....ist einer meiner Spitzenreiter im Kuchenrepertoire.

Ich bereite einen Mürbteig aus

300 Gramm Mehl
200 Gramm Butter
100 Gramm Zucker und
einem Ei

Ich habe einen Thermomix, da ist das keine allzu grosse Sache.....wer ihn mit der Hand macht, macht ihn eben mit Mehl, kleingewürfelter Butter, kalten Händen......kennt man ja.

Den Teig zur Kugel formen und im Kühlschrank mindestens 30 Minuten kalt stellen.
Dann teilen und auswallen, eine gebutterte Springform auskleiden, und damit auskleiden.
Zwei Handvoll entkernte, halbierte Aprikosen mit dem Bauch nach oben auf den Teigboden legen, und ein paar Esslöffel Aprikosenmarmelade ( bei mir selbstgemacht, 3:1), darauf verteilen.
Den zweiten Teigboden obenauf legen, und ab in den vorgeheizten Ofen, 200 °C/ Ober-Unterhitze.
Auf Sicht backen, circa 45 Minuten.
Das gute an Mürbeteig ist ja, dass man einfach sieht, wenn er fertig ist. Er sieht dann hübsch gebräunt aus und duftet himmlisch.



Ab in den Garten damit, und lauwarm essen......und schon wird alles....straffer. Schwörung. Sagen die Schwimmdamen. Die müssen es wissen ;-)

Dienstag, 30. Mai 2017

Passionsfrucht Tiramisu

Im Allgäu gibts vier Jahreszeiten: Winter, Winter, Winter und Sommer.

Nagut, das ist nur die halbe Wahrheit. Aber anfühlen tut es sich in manchen Jahren so.

Bei uns lag bis vor 4 Wochen Schnee, und nun ists schlagartig brüllend heiss.
Ein Traum von einem Wetter, sonnig, türkisblauer Himmel....und die Lust, draussen zu essen.
Das tun wir im Sommer sehr gerne mit vielen Salaten, kalten Suppen, gegrilltem Fleisch und auf jedem Fall gekrönt von einem Dessert.
Mir war nach einem Tiramisu, aber in fruchtig.



Leider bekam ich an dem Tag keine Passionsfrüchte, so habe ich zum Passionsfruchtpürree von Boiron gegriffen.
Man kann es im Internet kaufen, es kommt gefroren und hält ewig vor, und man kann grossartige Sachen damit anstellen.
Kuchen-sowie Pralinenfüllungen, Dessertsossen, Eiscreme.......

Ich habe etwas Zucker in einem Topf karamellisieren lassen, und dann ca. eine Tasse voll Pürree zugegeben, und hernach ein bisschen einkochen lassen. So, dass eine Sirup-artige Konsistenz entstand.
Das durfte abkühlen, während ich Mascarpone mit Sahne im Verhältnis 1:2 aufgeschlagen habe.
Das wird ja immer erstmal ordentlich flüssig, und bekommt dann durch braves weiterschlagen eine wunderbar fluffige Stabilität. Solange gesüsst und mit Zitrone und etwas von dem Sirup abgeschmeckt, bis es mir geschmeckt hat, und anschliessend mit Biskuits, die ich immer wieder mit dem Sirup beträufelt habe in eine Glasschüssel geschichtet.



A propos, die wunderbaren Biskuits sind von der Bäckerei Wipper in Kempten. Ich liebe diese Bäckerei, uraltes Handwerk, kompetente Verkäuferinnen......wenn Ihr mal in Kempten seid, und Ihr wollt die beste Breze der Welt probieren, dann nix wie hin.

Wo waren wir? Ach, schon auf der Terasse....? Jaja, ich komme ja. Aber der grosse Löffel ist meiner.



Freitag, 26. Mai 2017

Hoch die Tanten....äh....Tassen

Ich weiss ja nicht, obs was tolleres als Tanten gibt. Die sind gefühlsmässig wie Mamas, aber cooler.
Würde ich jetzt mal behaupten. Ist natürlich ein rein subjektives Empfinden, ich hab halt grossartige.
Es gibt die mütterliche, die Schwester meines Vaters, die sich an alles erinnern kann, und alte Geschichten erzählt, und einen Stammbaum im Kopf hat, der eigentlich eine ganze Festplatte benötigt. Das ist meine Tante Renate.

Tante Hanni ist eine Kumpeltante, immer gut drauf, immer positiv und weltoffen. Sie liebt Amerika und ihre Familie. Sie hat sich mit ihrem Sohn alleine durchs Leben geschlagen, für sich selber gesorgt, und ich habe sie dafür immer bewundert.

Meine Lieblingstante seit jeher ist die Tante Gabi.

Wenn nix mehr geht, dann muss ich zur Tante fahren, da ist mir kein Weg zu weit.
Sie ist klug UND weise, jedoch meint sie immer, sie könne nicht kochen. Komischerweise ists gerade bei ihr am Leckersten. Das war schon als Kind so, denn bei der Tante gabs Sachen, die es daheim nicht gab.
Und sie hat mir unter vielen anderen Dingen etwas beigebracht, dass ihr vermutlich gar nicht bewusst ist: Wenn Gastfreundschaft an erster Stelle steht, ist es völlig wurscht, ob der Kuchen gekauft, oder die Pralinen handgefriemelt wurden.
Gibts was schöneres als ein gutes Gespräch, bei dem nebenbei geknabbert wird, und auf einen Schlag ists draussen dunkel geworden, keiner hats gemerkt, dabei wars doch eben erst kurz nach dem Mittag?
Nein. Für mich nicht. Da brauche ich keine handgmachte Prinzregententorte dazu.
Druck raus, Gastfreundschaft rein. Das eint meine Tanten, und ich bin sehr dankbar, dass ich sie alle noch haben darf.





Sonntag, 23. April 2017

Nachmacher Nachmacher.....

....müsste Bine eigentlich schon längst gerufen haben....aber das ist so eine Liebe, die freut sich immer wieder, wenn ich ihren süssen Verlockungen nicht widerstehen kann.
Bine kriegt mich immer, weil sie Quark liebt und Mohn liebt und Kuchen backt, wie ich sie am Liebsten mag. Schnörkellos und fein.
Nun also Mohngugelhupf.




Grossartig, mit einer Quarkfüllung......saftig und tagelang wie frisch aus dem Ofen.
Theoretisch. Oder, Moment. Hatte er je eine reelle Chance, länger als eine Kuchentafel zu überstehen...?
Nein.

Geht los:

Mohnmasse:
Erstmal 4 Eiweiss steif schlagen. Anschliessend 4 Eigelb mit 250 Gramm Zucker weissgelb schlagen.
1/8 l Öl, hernach 1/8 l Wasser hinzufügen. 200 Gramm gemahlenen Mohn, 150 Gramm Mehl, das mit einem TL Backpulver gemischt wurde, vorsichtig unterrühren, ganz zum Schluss die Eiweisse unterheben.

Für die Quarkmasse werden 2 Eiweisse steif geschlagen, und 2 Eigelbe mit 75 Gramm Zucker schaumig gerührt. 50 Gramm ganz weiche Butter, 250 Gramm Quark sowie 1 Packung Puddingpulver/ Vanille und ein EL Vanillezucker dazugeben. Eiweisse unterheben.

Mohnmasse in eine gefettete und bebröselte Gugelhupfform geben, die Quarkmasse in die Mitte geben, oder einfach oebenauf, wie Ihr mögt.
Bei 180 °C Ober-Unterhitze in den vorgeheizten Ofen geben, und 50-60 Minuten backen (Stäbchenprobe!)
Eventuell müsst Ihr ihn abdecken, falls er oben zu dunkel wird.

Saftig, quarkig, mohnig.....flaumig.
Der Kuchen ist ein Knaller!





Danke, Bine :*

Sonntag, 2. April 2017

Wenn das Leben Dir Zitronen schenkt.....

Lemon Curd schmeckt grossartig und ist eine Zauberwaffe im Kühlschrank.
Er peppt Joghurt auf, umschmeichelt Eiscreme, kann simpel als Brotaufstrich verwendet werden, oder kommt, wie bei mir heute, auf einen Biskuitboden, unter eine ordentliche Sahnequarkschicht.
Im hübschen Gläschen kann er nicht zuletzt als wunderbares Mitbringsel dienen.
Ich mache ihn im Thermomix, null Aufwand, wunderbares Ergebnis.
Einfach 4 Eier, 100 Gramm Butter, 350 Gramm Zucker sowie 130 Gramm Zitronensaft in den Mixtopf geben, und bei 80-90°C für 20 Minuten auf Stufe 2 verrühren. Anschliessend nochmal ein paar Sekunden auf Stufe 6 aufquirlen.
Heiss in sterile Gläser füllen......fertig.  4 dieser hübschen Weck-Tulpen (220ml) kommen dabei raus.
Theoretisch hält das Ganze ein paar Wochen im Kühlschrank, praktisch ist schon vorher alles weg.



....und in einer Stunde kommt Kaffeebesuch, dann schau ich mal, wie der Kuchen mit dieser Füllung ankommt......


Donnerstag, 9. März 2017

Happy Birthday, Mama

Meine Mutter wäre heute 70 Jahre alt geworden. Die ganze Woche überlege ich schon, welchen Kuchen ich ihr gebacken hätte, und wie wohl ihr Geburtstag ausgesehen hätte.
Dabei weiss ich ganz genau, was sie sich gewünscht hätte. Einen Ausflug, vielleicht ins Vorarlberg, und keinen Kuchen.
Lieber was einfaches....was "ordinäres", wie sie es immer nannte. Ein Wurstsalat, ein Bircher Müsli, eine Fischsemmel. Und am liebsten Auswärts, damit niemand Arbeit damit hat.
Und auf jeden Fall ein/zwei Tassen guten Cappuccino.
Dann würde sie den Kaffee mit beiden Händen halten, daran riechen, die Augen schliessen und sagen....."Hmmmm. Der Kaffee ist gut."
Ich habe diesen Genuss der kleinen Dinge von ihr übernommen. Schon als ich noch ein kleines Kind war, mein Vater studiert hat, und kein bisschen Geld im Haus war, gab es immer etwas "Anständiges" zu essen. Immer am Esstisch, nie vor dem Fernseher.
Wenn ich an sie denke, bekomme ich Lust auf Pfannkuchen. Sie hat mir alle Rezepte hinterlassen, nur die Pfannkuchen machte sie frei Schnauze. Ich bekomme sie nicht mehr so hin. Sie waren dick, mit steifem Eiweiss gemacht, man musste sie mit Marmelade bestreichen und rollen und unbedingt mit der Hand essen.
Sie fehlt mir.




Liebe Mama, ich wünsche Dir alles Gute, da wo Du jetzt bist. Theo, die Kinder und ich besuchen heute Dein Grab, und anschliessend gehen wir mit Tante Hanni einen "guten Kaffee" trinken.
Und Tante Hanni wird Geschichten von früher erzählen. Ich hab Dich lieb.


Dienstag, 14. Februar 2017

Darfs a weng mehr sei?

Ja, "Nose to Tail" ist die richtige Einstellung, finde ich auch.
Was aber nicht heisst, dass mir ein gutes Filet nicht ein inneres Blümchen pflücken bedeutet.
Rinderfilet......ich liebe es!! Und ab und an, wenn der Metzger mir aufm Wochenmarkt schon entgegenblinzelt, dann mit seinem halben Oberkörper in den Truhen verschwindet, weil er ein besonders gut abgehangenes Stück hat.....da schlag ich zu. 



Am Nachmittag kommt das Filet aus dem Kühlschrank, und wird in einen Gefrierbeutel gebettet, in dem vorher je ein amtlicher Spritzer Zitronensaft, Sushiessig, Olivenöl und Teriyakisosse zusammen mit ein paar angequetschten Knoblauchzehen und in dünne Scheiben geschnittener Ingwer eine leckere Marinade bilden dürfen. Salz und Zucker nicht vergessen.

Den Gefrierbeutel zumachen, und das Fleisch bei Zimmertemperatur gerne 3 Stunden liegen lassen.

Nach 3 Stunden das Fleisch herausnehmen und vorsichtig trockentupfen. Den Inhalt des Beutels unbedingt aufbewahren.

In einer eisernen Pfanne gutes Butterschmalz heiss werden lassen.

Das Fleisch rundum ordentlich anbraten, von allen Seiten, auch die " Schnittstellen".
Fleisch kurz herausnehmen udn auf einen warmen Teller legen, die Pfanne von der Platte nehmen, und den Herd auf mittlere Hitze runterschalten. Eine gute Nuss Butter schmelzen lassen, und das Fleisch erneut in die Pfanne geben, und rundum in der heissen Butter schwenken. Dann kommt das Fleisch wieder auf den warmen Teller, ein Löffel Tomatenmark kommt in die Pfanne, schön anrösten.... hernach wird die Pfanne mit der Marinade abgelöscht.
Gerne kann jetzt noch etwas heisse Flüssigleit dazu, eine gute Rinderbrühe beispielsweise. Aber nicht zu viel, wir wollen eine konzentrierte Sosse. Darin das Fleisch nochmal kurz baden lassen, von allen Seiten.
Anschliessend ruht das Fleisch in einer 120 Grad heissen Wärmeschublade, oder im Ofen.
Ich hatte ein sehr grosses Filet, etwa 1200 Gramm, das beliess ich eine knappe Stunde im Ofen.
Nun muss man nur immer wieder die Kerntemperatur überprüfen, und bei 52°C Grad durfte es bei mir raus.
Die Sosse wird durch ein Sieb gegeben, und wer mag, kann sie mit etwas Sahne verfeinern. 
Das Fleisch darf vor dem Anschneiden ein bisschen ruhen.....und ich schneide nie alles auf einmal auf, damit wir das Fleisch warm geniessen können.

Dieses Mal hat das jedoch Lisa übernommen und auch angerichtet....weil ich anrichten und dekorieren und fotografieren dick habe :-D

Die Sosse müsst Ihr Euch denken....die war schneller weg, als die Polizei erlaubt.




Mittwoch, 1. Februar 2017

Menschen am Buffett...eine Studie

Wer mich kennt, weiss, dass ich mit dem hiesigen Winter nichts anfangen kann, und sooft wie möglich in den kalten Monaten der Sonne hinterherreise.
Ich wohne dann gerne in  guten Hotels, und in diesen esse ich mindestens morgens, in Ägypten im Club aber auch ganztags, mit vielen anderen Urlaubern vom Buffett.
Vorweg: Ich bin kein Buffett-Fan. Aus Gründen, zu denen wir teilweise später noch kommen.
Seit Jahren beobachte ich nun also Menschen am Futtertrog, und stelle dabei fest, dass es unterschiedliche Buffett-Typen gibt.
Selbstverständlich sind meine Beobachtungen von einer unabhängigen Universität und einem Forschungsinstitut bestätigt worden. Es handelt sich also keineswegs um das Klischeedenken einer vielreisenden Foodbloggerin. Nur, damit ja keine Missverständnisse aufkommen, oder jemand denkt, ich könnte mir da was ausgedacht haben.

1. Der Drängler 
Einer der Gründe, warum mir persönlich Buffets nicht zusagen, sind die UNMENGEN, die dort zur Verfügung stehen, und zwar in vielen Hotels bis zum bitteren Ende, um dann teilweise ungegessen im Müll zu landen.
Der Drängler hingegen hat Sorge, nicht genug abzubekommen, muss immer mal noch kurz zwei Leute, die mit Fleisch und Sosse hantieren, zur Seite schieben, weil er die Möhrchen vergessen hat. Wortlos natürlich, er hat ja Ellenbogen. Man könnte sich ja blamieren, weil die beiden Sossen-Jonglierer vielleicht nicht die gleiche Sprache sprechen. Von einem gewissen Abstand, den eigentlich jeder vernünftige Mensch gerne hat, um sich mit einem Teller Leckereien zu bewegen, hat er noch nie was gehört oder gehalten. Tuchfühlung ist Standard. Das ist der Typ Mensch, der einem an der Kasse mit dem Einkaufswagen in die Hacke fährt. Der Drängler ist gehetzt und hat auch immer das Falsche ausgewählt und ist notorisch unzufrieden.
Das kann dem nächsten Typus nicht passieren.....

2. Der Gierige
....geht acht Mal zum Buffett, und braucht dann einen Säurebinder und ein bisschen Zuspruch, weil die Hosennaht zwickt. Aber ist halt alles so lecker hier.
Teile meiner engsten Verwandschaft gehören zu diesem Typus, ich kenn mich damit also bestens aus.
Der Gierige gelobt täglich Besserung, und machts am nächsten Tag genauso. Weils eben so lecker ist.

3. Der Kommentator
Diesen Typus finde ich mit am fiesesten. Der Kommentator weiss alles, und zwar besser. Er wüsste auch besser, wie Du Dich zu ernähren hättest, auch wenn er dreimal soviel wiegt wie Du. Und er scheut sich nicht, Dir das mitzuteilen. Und doziert kauend und gabelschwingend über DAS richtige Essen.
Ich wurde mal im Club an einem 8er Tisch, als ich mit meinem Nachtisch (ich LIEBE Nachtisch!!!! Ich verzichte gerne mal auf den einen oder anderen Gang, aber her mit dem Süsskram. Und dieser war fettgebacken. Also der Himmel. Und ich hatte an diesem Tag circa 3 Stunden Yoga hinter mir.....aber ich schweife ab, wo war ich....achja.....Klammer zu ) als ich also mit meinem Nachtisch zurückkam, mich sittsam setzte und mir die Serviette auf den Schoss legte, von meinem mir unbekannten Sitznachbarn angesprochen, wie ich denn gedächte, soviel Nachtisch wieder abzutrainieren.....Gottseidank fiel mir wenigstens ein "was gehts Dich an" ein. Im letzten Urlaub stand ein Mann in Nilpferdgrösse neben mir, und kommentierte meinen Nachtisch ( von dem UNMENGEN auf einem Silbertablett vor uns lagen) mit "jetzt reichts aber". Der Grossteil meines Nachtischs bestand aus Obst....
Ich bin auf Kommentatoren besonders allergisch, und Knigge gibt mir recht, Bemerkungen zur Essensauswahl des Tischnachbarn ist unfein.

4. Der Blockwart
Er weiss, wie man sich wo richtig anstellt. Und guckt jedem auf die Finger, damit auch ja alles richtig gemacht wird. Zeigt einem die Gebäckzange, wenn man das Brötchen mit den Pfötchen nehmen will.
Weicht trotz freundlicher Anfrage keinen Zentimeter, wen er mal am Futtertrog und "dran" ist.
Reicht gerne mal Servietten quer übern Tisch, wenn ein kleines Malheur passiert. Mütter, Krankenschwestern und Stewardessen sind besonders gefährdet, Blockwarte zu werden....
Ich habe grosse Neigungen, einer zu sein, also gebt mir bloss keine Trillerpfeife in die Hand im Gastraum, ich hab nämlich Asthma.

5. Der Hamster

Der Hamster hat einfach alles auf seinen Tellern (Plural!), egal, wieviel er davon dann isst.
Er möchte sämtliche Speisen bei sich auf dem Tisch stehen haben, in grosser Auswahl, und mehr als die Hälfte lässt er dann stehen, ist ja egal, ist ja inklusive. Wenn der Hamster Kinder dabei hat, bemehmen die sich in aller Regel unter aller Sau, und dürfen sich am Zapfhahn soviele Softgetränke wie sie wollen holen, ist ja egal, ist ja inklusive.

6. Der Unentschlossene 

Viele jammern nach einem All-inklusive Urlaub über Gewichtszunahme, weil, siehe Punkt 2.
Der Unentschlossene ist vom Überangebot völlig überfordert, das Anstehen ist ihm eine Last, er mag sich lieber unterhalten, als nochmals den Tisch verlassen, um noch was von dem köstlichen Kalbsfilet....
...ich gehöre zu diesem Typus. Ich laufe dreimal im Kreis, nehme mir dann meist etwas Simples, und steh erst wieder auf, wenns Fettgebackenes zum Nachtisch gibt. Glücklicherweise komme ich aus Buffett Urlauben immer leichter an Körpergewicht heim. Hat was für sich.
Der Unentschlossene nervt aber seine Mitmenschen auch tierisch, weil er viel im Weg steht und guckt. Und falschrum ansteht. Weil er ja nur kurz die Möhrchen....

Alles in Allem ists am Buffett wie im Supermarkt oder im Strassenverkehr. Wenn man es gelassen angeht, ein Kinderspiel.
Ich finde es herrlich, während des Genusses eines Birchermüslis die Menschen zu beobachten.Und mit einem inneren Augenzwinkern den einen oder anderen oder mich selber zu enttarnen.
Findet Ihr Euch auch wieder? ;-)


 

Sonntag, 15. Januar 2017

Wenn Bine "flaumig" schreibt, bin ich eigentlich bereits auf dem Weg zur Küchenmaschine.
Ihren Blog mag ich gerne, ihr Gebäck ist köstlich, und bei den Beschreibungen muss ich immer  kichern, weil sie mit den Schüsseln und den Rührbesen genauso vorgeht wie ich. Immer schön das Eiweiss zuerst schlagen, damit man nicht zig Schüsseln braucht, logitisch und taktisch klug backen.
Ihr Topfengugelhupf ist.......naja....Flaumig halt. Einfach ein Träumchen.
Zum Rezept gehts hier entlang, ich  habs einzueins kopiert und ausnahmsweise mal gar nix geändert.


 Bei uns wurde Marmelade dazu gereicht.....selbergemachte, logo ;-)
Bine, danke.....bis zum nächsten Gebäck ;-)


Donnerstag, 5. Januar 2017

Köstlich cremige Burrata


Na? Feiertage gut überstanden? Lust auf leichte, fleischlose Küche? Ich auch :-)

Burrata ist eine Mozarella Sonderform aus Kuhmilch. Das Wort bedeutet übersetzt "gebuttert", und so sahnig und cremig wie sich das jetzt anhört, ist es auch.
Ich mag sie zu allem, Nudeln, Pizza, Tomaten, pur....oder, wie hier, zu feinem Gemüse.
Hier habe ich Schalotten in Butter angeschwitzt, klein gewürfelte Pastinaken hinzugegeben, sowie Möhrenwürfelchen. Bissfest gegart, das dauert bei so kleinen Stückchen nicht lange. Salzen, pfeffern, fertig.
Übrigens: Wenn Ihr Gemüse geschnitten etwas zuckert, und eine gewisse Zeit stehenlasst, gart diese bereits vor, ohne erhitzt werden zu müssen. Die anschliessende Garzeit verkürzt sich dadurch. 
Währendessen Balsamicoessig mit der gleichen Menge Honig aufkochen, bis er dickflüssig wird.
Das Gemüse mit Ringen als Türmchen aufbrezeln, etwas Kresse garnieren, Sosse dazu, und schlussendlich die Burrata einschneiden....pfeffern und geniessen. Die Burrata ist kalt, das Gemüse lauwarm.....probiert es undbedingt aus!