Ein Zwischenbericht aus der Welt der Darmsanierung....seht Ihr mich Augenrollen?
Ich habe Silvester mit einer Divertikulitis verbracht. Das ist leider keine nette Tante aus Amerika mit griechischen Wurzeln, die einem eine kleine Erbschaft vermacht, sondern eine Erkrankung des Darms, bei der sich die Ausstülpungen im Darm (Divertikel) entzünden. Das Stadium, das ich bereits erreichte, sowie die damit einhergehenden Schmerzen lasse ich mal aussen vor. Sobald das Antiobiotikum griff, war alles ein bisschen leichter.
Und dann gehts los: Was darf ich essen? Natürlich gibt es da allerlei Foren. Dort abgetaucht erfährt man, dass man auf jeden Fall ballaststoffreich, vegetarisch, milcharm und glutenfrei essen muss. Achso, und ballaststoffarm, Mit Huhn und viel Joghurt am Besten fährt. Achja, und ballaststoffreich, die Ballaststoffe jedoch ganz fein gemahlen, aber auf keinen Fall Kerne in jeder Form. Auch nicht die in Beeren, Tomaten, Bananen.
Achso, und Bananen sind super. Rinderbrühe geht auch und Hack. Hauptsache, keine Ballaststoffe.
Und bitte fleischfrei. Und keine Nüsse.
Wie bitte? Genau. Ich wusste auch nicht mehr, wo es lang geht.
Ein verlässlicher Partner war mein Darm, der mir in seiner ganz eigenen, liebreizenden Sprache sofort erklärt hat, wohin der Hase läuft. Im Zweifel nämlich aufs Örtchen.
Und so ass ich tagelang nur Kartoffelpürree, Joghurt, Apfelmus und Hühnerbrühe.
Das klappte hervorragend, und als ich noch den Tipp mit den Flohsamenschalen bekam (gemahlen; ein TL morgens in ein Glas Wasser; viel Wasser hinterher ), konnte ich einige Lebensmittel hinzufügen.
Momentan geht Huhn, Avocado, Tomate, Gurke, Karotte, Artischocken, Kartoffel, Reis, Ei, Banane, Mango, Blaubeeren, Apfel, Nüsse, Datteln und jedwedes Milchprodukt. Letzteres sogar mengenunabhängig. Interessanterweise verkraftet mein Darm Schärfe....warum, weiss kein Mensch und auch kein Arzt.
Und Milchkaffee vertrage ich, was mir mit etwas Süssstoff den Arsch rettet. Weil ich nämlich nix auch nur annähernd süsses vetrage, schon gar nix mit Mehl......also kein Kuchen. Verzicht auf Mehlspeisen ist sozusagen mein Endgegner. Schon ein Hauch Gluten lässt mich aussehen wie Obelix ohne Hinkelstein.
Ist es die Hölle? Nein. Macht aber ab und an schlechte Laune. Und schränkt das Essen gehen weitgehend ein. Geht nur, wenn man den Koch kennt und ihm vertraut.
Damit wir uns richtig verstehen: Die Liste da oben ist keine Richtlinie für irgendwen mit Darmproblemen. Es sind meine Koordinaten, die ich in sechs Wochen Detektivarbeit für mich herausgefunden habe. Ich brauche auch kein Mitleid oder irgendwelche Rezepte. Der Österreicher würde sagen: Passt eh.
Und so harre ich der Dinge, die da kommen mögen und wage jeden 4. Tag ein neues Lebensmittel.
Solange, bis wieder ein Germknödel mit flüssiger Butter, Mohnzucker und Pflaumenmus fällig ist.
Oder lasst es zwei sein. Kindskopfgross. Von einem grossen Kind. Wisster Bescheid ;-)