Meine Mutter wäre heute 70 Jahre alt geworden. Die ganze Woche überlege ich schon, welchen Kuchen ich ihr gebacken hätte, und wie wohl ihr Geburtstag ausgesehen hätte.
Dabei weiss ich ganz genau, was sie sich gewünscht hätte. Einen Ausflug, vielleicht ins Vorarlberg, und keinen Kuchen.
Lieber was einfaches....was "ordinäres", wie sie es immer nannte. Ein Wurstsalat, ein Bircher Müsli, eine Fischsemmel. Und am liebsten Auswärts, damit niemand Arbeit damit hat.
Und auf jeden Fall ein/zwei Tassen guten Cappuccino.
Dann würde sie den Kaffee mit beiden Händen halten, daran riechen, die Augen schliessen und sagen....."Hmmmm. Der Kaffee ist gut."
Ich habe diesen Genuss der kleinen Dinge von ihr übernommen. Schon als ich noch ein kleines Kind war, mein Vater studiert hat, und kein bisschen Geld im Haus war, gab es immer etwas "Anständiges" zu essen. Immer am Esstisch, nie vor dem Fernseher.
Wenn ich an sie denke, bekomme ich Lust auf Pfannkuchen. Sie hat mir alle Rezepte hinterlassen, nur die Pfannkuchen machte sie frei Schnauze. Ich bekomme sie nicht mehr so hin. Sie waren dick, mit steifem Eiweiss gemacht, man musste sie mit Marmelade bestreichen und rollen und unbedingt mit der Hand essen.
Sie fehlt mir.
Liebe Mama, ich wünsche Dir alles Gute, da wo Du jetzt bist. Theo, die Kinder und ich besuchen heute Dein Grab, und anschliessend gehen wir mit Tante Hanni einen "guten Kaffee" trinken.
Und Tante Hanni wird Geschichten von früher erzählen. Ich hab Dich lieb.