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Samstag, 22. September 2012

Wenns läuft....

...dann läufts.
Mann, manchmal klappt aber auch nix. Der Plan war:
Kohlrouladen, denn meine Tochter hat mir von der Feldwirtschaft einen Riesenkohlkopf mitgebracht, ein Klopper das Teil.
Was ich nicht bedacht habe: dieses Monster geht in keinen Topf?! Wie soll ich also die Blätter ablösen, um schöne Rollen herstellen zu können?
Den Kawenzmann in die Spüle gelegt, und heisses Wasser drübergegossen.  Und dann die äusseren Blätter ablösen.Das ging......nicht. Ich habe also die verrissenen Teile solange sortiert und übereinandergelegt, bis ich 6 leidlich annehmbare Kohlpatchworkblätter hatte. Gut. Füllung zubereiten aus:
Brät,
Frischkäse,
Eiern,
gestiftelter Karotte,
gewürfelter Zwiebel,
etwas Knoblauch und Petersilie,
Salz, Pfeffer.
Zusammenrühren, sechsteln und auf den Kohlblättern verteilen, aufrollen, mit einer Rouladennadel festpieken. Sehen aus wie Vogelscheuchen? Was solls.
Anbraten, und hernach mit etwas Brühe in eine Auflaufform geben, mit Alufolie abgedeckt bei 180 Grad in den Ofen schieben. 
Jetzt Kartoffeln schälen. Wenn man auf dem Markt daran gedacht hat, welche zu kaufen. Mist!
Und nu?
Für meine Tochter habe ich in meiner tiefen "da-darf-keiner-reinschauen" Schublade immer eine Packung Knödelmischung. Für Notfälle. Na, wenn das kein Notfall ist...? Man kann aus den Dingern auch Schupfnudeln formen? Gut. Mache ich, geht natürlich ruckzuck, und gerade als ich die Dinger ins heisse Wasser gleiten lassen, klingeln meine Gäste aus Singapur, die gerade in unserer Ferienwohnung weilen, und verwickeln mich in ein äusserst kompliziertes Gespräch über Adapter und Rooter, Amplifier und Plug-ins und alles in radebrechendem Englisch. ICH radebreche, die Herrschaften sprechen exzellent.
Zurück in der Küche.....logo: Matsch im Topf. Haareraufen.
Die am wenigsten zermatschten Schupfnudeln herausgehoben und beiseite gelegt. Ich habe Sie später in Butterschmalz ausgebacken....war wieder essbar. Nährwert lag halt irgendwo im Minusbereich.
Da liegt doch noch ein leckerer Kürbis rum? Und ich schwöre, das habe ich noch nie erlebt: das Ding liess sich nicht anschneiden! Ich habe noch NIE einen Kürbis mit so einer harten Schale erlebt. Ich habe ein kleine Säge geholt, und nachdem ich am Kürbispanzer abgerutscht bin, und mich beinahe geschnitten hätte, beschloss ich, den vermaledeiten Kürbis einfach so wie er war neben die Kohlrouladen in den Ofen zu schmeissen.
Die Sosse aus kleingeschnittenem Gemüse und Hühnerbrühe, eingkocht, abgeseiht und mit Sahne abgeschmeckt gelang problemlos. Komischerweise.
Inzwischen teilte mir mein Gatte mit, dass er ca. eine halbe Stunde später zum Essen käme. Mir war inzwischen schon alles egal, und so holte ich irgendwann den Kürbis ausm Ofen, hab ihn aufgebrochen wie einen Hummer, die Kerne rausgeworfen und das Fleisch in eine Schüssel gekratzt. Fingersalz und Pfeffer druff, Walnussöl und ein paar zerkrümelte Walnüsse drüber.
Und jetzt kommts:
War alles lecker. Echt und ehrlich. Sogar diese komischen,  total verkochten, ausgebratenen Fake-Schupfnudeln.
Und am tollsten war der Kürbis.
Die Familie hat geschnurrt und ich sass kopfschüttelnd daneben und hab mich gewundert.




Was mich noch interessieren würde....irgendwo lag heute Mittag eine Melli-Vodoo-Puppe die irgendjemand traktiert hat....wer wars?



14 Kommentare:

  1. Das kenne ich irgendwie, aber oft entstehen in der Hektik die schönsten, besten Gerichte. Auch wenn man hinterher fix und fertig ist...:-)

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  2. Et hät noch immer jot jejange, sagt man bei uns. Schade, dass man hier nicht probieren kann... noch schader, dass bei dir keine versteckte Kamera installiert ist.
    Nun zu den Fragen:
    Brät = Halb und Halb?
    Wieviel Frischkäse in die Füllung?
    Kürbis = Hokkaido?
    Und worum genau ging es in dem Gespräch mit den Gästen aus Shangapur?

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    1. Die Gäste aus Singhai sind echte Technikfreaks und sprechen Englisch. Ich bin keiner und mein Englisch ist mau. Woher soll ich wissen, worums ging?
      :-D
      Kalbsbrät
      halbe Packung
      Kürbis von der Feldwirtschaft...lang, grüngelb. ich machs aber heute oder morgen mit einem Butternuss und berichte.

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  3. Ich habe auch schon mal einen nicht zu öffnenden Kürbis aufgekriegt, indem ich ihn in der Hofeinfahrt hoch in die Luft geworfen habe, damit er erfolgreich auf dem Pflaster zerschellt ... sehr erfolgreich! Aber leider war er dann bitter, denn damals hatte ich Zierkürbisse neben Essbaren gepflanzt und die Essbaren wurden scheinbar von den anderen her bestäubt :-( Naja, nächstes Mal stelle ich Schilder für die Bienen auf ;-) Tolles Gericht, Improvisation ist alles!

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  4. Sieht total lecker aus. Wenn auch wahrscheinlich unter fluchen hast du am Ende ja doch gezeigt wer der Chef ist ;)) Ein Klasse Gericht, Schupfnudla hab ich so auch noch nie gemacht. Von meinem Post gestern waren die Bilder von den Zubereitungsschritten einfach weg, aber der Geschmack bleibt ja zum Glück ;)
    Shangapur *verreck*

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  5. Ich hab' hier grad so ein kleines, steinhartes Scheißerle von rate-mal-woher...das leg ich jetzt.. wie es ist in den Backofen... :)

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  6. Jaja, das kenne ich auch, nur geht das an solchen Tagen leider auch noch nur mit Murks aus

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    1. Ja, auch das kenne ich. Für diesesmal gings noch gut aus ;-)

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  7. Tage gibt's ... *seufz*
    Aber der Künstler kommt auch mit solchen Widrigkeiten zurecht :)

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  8. Dann warst Du wohl gestern mein Gegenstück - ich hatte einen "run", alles hat gut geklappt, sogar mit den Fotos bin ich ganz zufrieden.

    Ach nein, da fällt mir ein, die Cookies zum Schluss, geschmacklich gut, optisch eine Katastrophe... die konnte man auch nur (lau)warm essen, danach waren sie bretthart - die Amis mit Ihren blöden Cup-Angaben...

    Und mein Kürbis wollte auch nicht - Hackebeil musste ran :-)

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