...oder wie mich eine ungarische Adelsfamilie einen ganzen Nachmittag beschäftigt hat.
In der k.u.k. Monarchie wurden ja schon gerne mal bestimmte Backwerke nach manchem Aristokraten benannt.
Jedenfalls verführte mich das Bild einer Esterházy Schnitte in einem Sarah Wiener Backbuch.
Es klang auch nicht soooo aufwändig.
Flugs ein Nussbaiser hergestellt aus
200 Gramm gemahlenen Haselnusskernen,
7 steifgeschlagenen Eiweissen
1 TL Zimt und
200 Gramm Zucker.
Auf zwei mit Backpapier ausgelegte Backbleche streichen.
Nacheinander im 200 °C heissen Backofen backen, bis er zart gebräunt ist.
Frau Wiener sagt, das dauere 15 Minuten....ich sage 20.
Herausnehmen, etwas abkühlen lassen, und dann feststellen, dass man das Papier noch zusätzlich hätte fetten können, denn man soll es vom äusserst fragilen Biskuit abziehen.....was leidlich funktioniert.
Nun die Buttercreme herstellen:
250 Gramm weiche Butter mit
100 Gramm Puderzucker und dem ausgekratzten Mark einer Vanilleschote cremig rühren. Am Besten geht das in der Küchenmaschine. Warten, bis Sie schön fluffig und fast weiss aussieht. Dann nacheinander
2 Eigelb
dazugeben.
Nun entscheiden, mit wievielen Böden man sich rumplagen will, die Wiener machts mit 6, ich blieb bei 4. Die Böden also in gleichgrosse Quadrate schneiden. Die Teile, die nicht vom Papier abgingen, irgendwie dazwischenschummeln. Ein Drittel der Creme abteilen, den Rest gleichmässig zwischen den Böden verteilen.
50 Gramm Aprikosenmarmelade erwärmen und auf die oberste Biskuitschicht streichen.
Da sollen jetzt noch geröstete Mandelblättchen drauf, aber da hatte ich überhaupt keine Lust mehr dazu.
Jetzt kommt eine Puderzuckerglasur obenauf, und die hat mich schier um den Verstand gebracht.
120 Gramm Puderzucker mit einem Eiweiss und einem halben Esslöffel Zitronensaft vermischen.
Und dann auf den Kuchen geben, und hernach den Rand mit der restlichen Buttercreme verzieren.
Soweit, so gut. Die Glasur hielt nicht auf dem Kuchen. So gaaaaaar nicht.
Zweite, dickere Glasur gemacht.
Hielt nicht.
Ja, l...mich doch a...A.....
Dann halt nicht. Dann verzichtete ich aber auch auf die übliche, hübsche Schokoverzierung obenauf.
Ich hatte keine Lust mehr, ich mag nicht an Kuchen rumbasteln.
Kühl stellen. Sich, und den Kuchen auch.
Und dann das vorläufige Fazit:
VIEL ZU SÜSS!
Ich bin ja echt ein Süssmaul, aber das ist einfach zu süss. Der Freund meiner Tochter hat das Ding in 2 Tagen alleine (!!!!! ...in dem Alter hat man noch einen Stoffwechsel) aufgegessen, ich habe mal ein Gäbelchen zwischendurch genommen.
Endgültiges Fazit: Der Freund der Tochter bekommt so ein Teil zum Geburtstag, aber in der Springform gebacken, und die Buttercreme muss leichter und weniger süss sein. Und ich kaufe Fondant ( Idee von Martin, Danke!)
oh Mann, da hast du dich aber schon mehr geplagt als mit meiner Donauwelle ;-) Backpapier fetten? Vielleicht ginge es von einer Dauerbackfolie besser runter? Mit Buttercreme hast du ja jetzt auch Erfahrung, die könnte man ja statt mit Zitrone auch mit Vanillemark aromatisieren ... :-)
AntwortenLöschenJa, Dauerbackfolie nehme ich nächstesmal auch wieder.
LöschenMir schmeckt vanillisierte Buttercreme auch besser als zitronige, habe ich festgestellt.
Donauwelle wird heute nochmal probiert!
Schaut schon toll aus! Ich muss auch mal wieder (hoch)stapeln ;-)
AntwortenLöschenZu süss mag ich auch nicht, wenns dann schon zieht- uuuahh
Fondant kann ich Dir auch empfehlen. Ich habe einen braunen Schoko-Fondant, ein Träumchen - wie der schon duftet!
Sandra, wo kaufst Du den? Oder machst Du ihn selber?
LöschenGibt es in Österreich als Tortenglasur zum Kaufen. Du kannst es aber auch selber machen:
Löschen140 ml Sahne
70 g Vollmilchschokolade
70 g Zartbitterschokolade
70 g Zucker
110 g Butter, gewürfelt
Sahne mit Zucker unter rühren aufkochen und Hitze ausschalten. Der Topf kann auf der Herdplatte stehen bleiben. Ganze Schokolade hineinlegen und etwas warten. Sobald die Schokolade zum Schmelzen begonnen hat, mit einem Kochlöffel solange rühren bis alles eine einheitliche Masse ist. 10 Minuten warten. Dann nach und nach die Butterwürfel einlegen und verrühren. Solange geduldig rühren bis die Butter sich vollständig aufgelöst hat. Soll die Glasur etwas fester sein, dann kannst etwas kakaohältige Festtglasur hinzufügen.
Danke fürs Rezept :-))
LöschenMan, total verpeilt...
LöschenIch kaufe ihn online --> viel zu faul fürs selbstmachen! entweder bei Amazon oder bei https://torten-art.de, dort habe ich damals einen Kurs besucht.
Danke!
LöschenLiebe Melanie,
AntwortenLöschenich find sie gut gelungen deine Schnittchen. Aber wenn du eine nicht so süße Buttercreme willst, kann ich dir meine empfehlen:
http://www.cafeschoenleben.de/schoenesleben/servus-sepp/
Wenn du einfach die Schokolade weglässt hast du eine wunderbare gschmackige Buttercreme wie man so schön in Bayern sagt.
Es grüßt
aus dem Westen von München
Martin
Da werd ich mich vor dem Backen gerne bei Dir informieren, Martin, Danke!!
LöschenMit dem jugendlichen Stoffwechsel kann ich leider auch nicht mehr mithalten. Ich warte auf die Geburtstagstorte!
AntwortenLöschenDie können essen, oder? Unglaublich.
LöschenToll Deine Esterházy Schnitte. Im ersten Augenblick dachte ich von der Farbe her an eine Doboschtorte. Aha, keine Karamellschicht sondern Aprikosenmarmelade. Und wieder ist ein neues Rezept entstanden - die Pimpimella Schnitte. Die Creme kommt mir ja eigentlich nicht zu süß vor. Aber da kannst Du auch einfach weniger Zucker nehmen. Amerikaner bereiten ihre Buttercreme 1:1 oder zwei Drittel und mehr Puderzucker und ein Drittel Butter. Und das ist dann wirklich süß. Nur merken sie es nicht so sehr, da sie immer eine ganze Menge Salz hinzufügen. Als Glasur kannst Du auch eine fertig gekaufte kakaohältige Fettglasur nehmen. Die ist nicht sehr süß und sieht optisch gut aus.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Anna
Ich habs jetzt nochmal probiert, zuckereduziert. VIIIIIIEL besser:
LöschenLeider ist eine Esterhazy-Schnitte/Torte von Haus aus süß, das gehört (leider) so, auch in Wiener Kaffeehäusern... ich mags auch nicht wirklich.
AntwortenLöschenDie Glasur am einfachsten Daumen mal pi mit dem Schneebesen rühren, immer wieder einen Löffel Staub-/Puderzucker einrühren, auf einem Löffelrücken ausprobieren, ob fest genug, und noch einen Löffel Zucker dazu etc... Das Ding verlangt unheimlich viel Zucker und alles wird noch süßer ;-)
lg
Es gibt ja Alternativen, zum Glück ;-) Nehmen wir halt einen Strudel mit Obers.
AntwortenLöschenDas klingt nach Ärger.
AntwortenLöschenIch frage mich auf öfter mal, wieso es in Koch- und Backbüchern so viele Rezept gibt, die gar nicht funktionieren - oder wie hier - als fast ungeniessbar eingestuft werden.
Schade um die viele Arbeit.
Mit leckerem Gruß, Peter
War eine Erfahrung mehr:-)
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